Dieses Jahr wohl keine Schützenfeste

Die verschiedenen Schützenbünde im Sauerland halten eine Schützenfestsaison für unmöglich.

Schützen
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Anfang Mai beginnt im Sauerland normalerweise die Schützenfestsaison, aber das wird in diesem Jahr nicht möglich sein. So sehen es die 3 Kreisschützenbünde Arnsberg, Brilon und Meschede.

Eins der ersten Schützenfeste im HSK ist das Fest der St. Hubertus Schützenbruderschaft Kückelheim. Der erste Vorsitzende des Schützenvereins, Martin Wiese-Wagner, hat das Schützenfest an Christi Himmelfahrt aber bereits abgehakt. Eine Verschiebung sei logistisch kaum möglich. Er hofft auf die Stadt- und Gemeindeschützenfeste im Spätsommer.

Kreisschützenbund Arnsberg

Kreisoberst Dietrich-Wilhelm Dönneweg hält eine Schützenfestsaison in diesem Jahr für unmöglich. Wann es überhaupt mit dem öffentlichen Leben und mit Feiern weitergehe, hänge jetzt alleine von der Bundesregierung ab. "Wir müssen danach dann schauen, wie wir das alles wieder ans Laufen bekommen", so Dönneweg. Im letzten Jahr habe es immer wieder einzelne Aktionen gegeben, wie das Geschenke rumbringen an Mitglieder, Schützenfestkisten etc. Daran sei wegen der aktuellen Coronabeschränkungen aber nicht zu denken.

Finanziell werde es für viele Vereine ein sehr schwieriges Jahr. Die meisten haben weiter laufende Kosten, wie z.B. für die Schützenhallen, aber kaum Einnahmen. Für ein Jahr hätten die meisten Vereine zumindest ein kleines finanzielles Polster gehabt, aber das zweite Jahr in Folge ohne Schützenfeste werde sehr eng für viele. "Ich kann nur hoffen, dass kein Verein auf der Strecke bleibt", so der Kreisoberst für Arnsberg.


Kreisschützenbund Brilon

"Im Moment sehe ich keine Schützenfeste", sagt Kreisschützenoberst Rüdiger Eppner. Dafür müsse sich die Lage erst dramatisch verbessern. Er persönlich rät den Vereinen, aktuell keine Feste zu planen, da sie sonst möglicherweise auf Kosten sitzenbleiben würden. Und mit Vorsichtsmaßnahmen und Abstand käme auch keine richtige Schützenfeststimmung auf. Der Kreisschützenbund Brilon macht den Vereinen aber keine festen Vorschriften und so kann letztendlich jeder Verein selbst entscheiden. Eine kleine Chance auf Schützenfeste gebe es möglicherweise Richtung Spätsommer, so Eppner.

Die zweite Saison ohne Schützenfest und ohne Einnahmen für die Hallenvermietung stelle viele Vereine vor große Probleme. Auch für viele Musikvereine hänge einiges an den Schützenfesten,da sie duch solche Auftritte das Geld für die Jugendarbeit verdienten. "Es liegt jetzt an uns, wie schnell wir aus der Pandemie rauskommen", so der Kreisoberst. "Wir sollten uns alle an die Corona-Regeln halten, auch wenn niemand so genau weiß, wie viel die einzelne Maßnahme bringt".



Kreisschützenbund Meschede

"Ich habe die Schützenfestsaison noch nicht ganz abgehakt, aber es wird wohl sehr sehr schwierig", sagt der stellvertretende Kreisoberst Thomas Jostes. Für die Schützenfeste in der ersten Jahreshälfte sieht er keine Chance, aber vielleicht sei in der zweiten Jahreshälfte etwas möglich. Das hänge aber natürlich komplett von der Entwicklung der Coronfallzahlen und den Impfungen ab.

Die Vereine selbst könnten aktuell auch gar nicht abschätzen, welche Probleme und Vorschriften vielleicht in Zukunft auf sie zukämen. Außerdem sei es unsicher, ob so viele Sauerländer wie vorher unbeschwert Schützenfest feiern wollen, oder ob einige aus Angst zu Hause blieben.

Jostes hofft, dass kein Verein durch eine zweite ausgefallene Schützenfestsaison vor dem Aus steht. In dem Falle müsse sich der Schützenbund solidarisch zeigen und irgendwie helfen. "In dem Fall bin ich mir aber ganz sicher, dass alle anderen sofort im Boot wären um zu helfen", sagte er im Gespräch mit Radio Sauerland.

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