Die Lage an den Schulen in NRW - das sind die nackten Zahlen

Präsenz-oder Distanzunterricht, oder lieber eine Mischung aus beidem? Das ist ein Streit, der im Moment heftig ausgetragen wird. Wie aber lauten die Fakten? Wir haben einen Blick auf die Zahlen geworfen. 

Die einen sagen: “Die Kinder sollten so lange wie möglich zur Schule gehen”. Die anderen sagen: “Die Klassen sollten geteilt und viel mehr auf Homeschooling gesetzt werden”. Beide Seiten beziehen sich auf aktuelle Infektionszahlen, die ziemlich hoch zu sein scheinen. Zum Beispiel, dass sich fast 74.000 Schüler in NRW in Quarantäne befinden.

Die Übersicht für Schüler*innen und Lehrer*innen in NRW

Für sich genommen sagen diese Zahlen nicht sehr viel aus. Man muss sie ins Verhältnis setzen. Dann erst kann man sich ein Bild machen. Laut NRW-Schulministerium waren zum Stichtag 11. November (1) 

  • 73.840 Schüler*innen in Quarantäne, 5.140 waren positiv getestet. Aktuell haben wir in NRW 2,5 Millionen Schüler (2)
  • Umgerechnet und bereinigt sind ca. 3,6 Prozent aller Schüler in Quarantäne und ca. 0,25 Prozent positiv (3).
  • Das zeigt: Die allermeisten Schüler konnten vor einer Woche zumindest zur Schule gehen.

Bei den Lehrer*innen ist es ganz ähnlich:

  • Drei Prozent der Lehrer sind in Quarantäne, 0,5 Prozent der Lehrer wurden mit positivem Coronatest gemeldet (1).
  • Wir haben in NRW rund 206.000 Lehrer (2). In Quarantäne sind zurzeit 4.700, davon infiziert sind 735. Auch hier sind die allermeisten Lehrer einsatzfähig.
  • Allerdings müssen noch die Lehrer abgezogen werden, die zu Hause bleiben, weil sie zur Risikogruppe gehören. Dazu gibt es aktuell keine verlässliche Zahl. Im Frühjahr waren es etwa sieben bis acht Prozent.

Landesweit waren in der Woche vom 9. bis 13. November 2020 19 Prozent aller Schulen von Teilschließungen betroffen. 19 Schulen mussten ganz schließen. In NRW gibt es aufgerundet 5.500 Schulen.

Diese Quellen haben wir genutzt

Quellen:

  1. WZ
  2. Schulministerium in NRW - Aktuelle Zahlen
  3. Hinweis der Redaktion: Die Berechnungen beruhen nicht auf lückenlose Daten aller rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler in NRW. Für die Umfrage zum Stichtag 11. November hatten 4.424 Schulen mit mehr als zwei Millionen Schülern und knapp 158.400 Lehrkräften ihre Angaben beigesteuert.

Autor: José Narciandi

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