DGB im Sauerland: Kampagne gegen Gewalt

Der Deutsche Gewerkschaftsbund im Sauerland startet eine Kampagne gegen Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen und privatisierten Sektor. Die Fallzahlen sind in den vergangenen Jahren gestiegen.

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Der Deutsche Gewerkschaftsbund im Hochsauerlandkreis hat die Kampagne "Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch" gestartet. Damit will der DGB auf die Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen und privatisierten Sektor aufmerksam machen. "Verbale Entgleisungen, psychische und physische Gewalt sind für die Beschäftigten, die unsere Gesellschaft stützen, längst keine Seltenheit mehr, so die Gewerkschaft. Diese Gewalt höre nicht von alleine auf. Um das Anliegen in die Öffentlichkeit zu bringen und eine hohe Aufmerksamkeit zu erreichen, hat der DGB im Stadtgebiet Arnsberg an zwei markanten Stellen Kampagnen-Banner aufgehängt.

Angriffe auf Polizisten und Bahnmitarbeiten hatten in den vergangenen Jahren extrem zugenommen.

Gewalt nimmt in allen Bereichen zu

Betroffen sind neben den Bereichen Polizei und Bahn auch Rettungskräfte, Feuerwehrleute, Beschäftigte der Ordnungsämter, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von öffentlichen Verkehrsbetrieben und Entsorgungsunternehmen, Lehrerinnen und Lehrer, Beschäftigte in Jobcentern, Bürgerämtern, Bädern, bei Gerichten und in Justizvollzugsanstalten.

Respektlosigkeiten und Übergriffe werden nur unzureichend statistisch erfasst. 2019 sind Straftaten gegenüber Polizeivollzugs- und Rettungskräften erneut angestiegen. Während 2018 bereits mit 85.151 Straftaten ein Negativrekord erreicht worden war, stiegen die Übergriffe 2019 auf 88.360 an.

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften nehmen diese Entwicklung seit geraumer Zeit mit wachsender Besorgnis zur Kenntnis. Immer wieder haben sie das Thema auf die politische Agenda gesetzt. „Es hat sich für uns gezeigt, dass es noch mehr und stetiger öffentlicher Aufmerksamkeit und Sensibilisierung bedarf. Daher bringen wir unsere Kampagne auf die Straße, denn Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen und privatisierten Sektor hört nicht von allein auf“, so Dietmar Schwalm.

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