Denkmal des Monats: Rodentelgenkapelle in Arnsberg

Bürgerschaftliches Engagement rettet die 500 Jahre alte Rodentelgenkapelle in Arnsberg-Bruchhausen

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Die Rodentelgenkapelle in Arnsberg-Bruchhausen ist Denkmal des Monats Dezember. Mit dieser Auszeichnung würdigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe das ehrenamtliche Engagement des Fördervereins Rodentelgenkapelle. "Nach jahrelangem Leerstand war der Abbruch der Rodentelgenkapelle so gut wie beschlossen", so der Landschaftsverband. "2009 hat sich der Förderverein mit dem Ziel gegründet, die Kapelle für nachfolgende Generationen zu erhalten. Nach einer aufwändigen Innensanierung erfolgte jetzt eine umfangreiche Außeninstandsetzung der 500 Jahre alten Rodentelgenkapelle.


Rodentelgenkapelle: 500-jährige Geschichte

"Drei Mal in ihrer fast 500-jährigen Geschichte wurde die Rodentelgenkapelle durch bürgerschaftliches Engagement gerettet", betont LWL-Heimatpflegerin Bettina Heine-Hippler. Im Jahr 1458, gut 30 Jahre nach ihrer ersten urkundlichen Erwähnung, zerstörte ein Ruhrhochwasser die Kapelle. Anschließend wurde sie "durch guder lüde hülpe weder getimmert", wie es in einer Urkunde aus dem Jahr 1464 heißt.

Über viele Jahrhunderte war die Rodentelgenkapelle ein im Sauerland bekannter Wallfahrtsort und so beliebt, dass sie im Jahr 1659 auf die doppelte Größe erweitert wurde. "Ende des 18. Jahrhunderts verfiel die Kapelle allmählich", so Heine-Hippler, "und wieder waren es die Bruchhausener, die sie retteten - namentlich der örtliche Gastwirt Engelbert Schuhmacher, der mit seinem Bruder eine Sammlung für die Instandsetzung initiierte."

Steigende Einwohnerzahlen führten 1926 unweit der alten Kapelle zum Neubau einer Pfarrkirche. Weil sich der bauliche Zustand mehr und mehr verschlechterte, währte eine Nutzung durch die evangelische Kirchengemeinde nur kurz. "In dieser Phase kam es 2009 zur Gründung des Fördervereins", erinnert sich Heine-Hippler. "In über 2.000 Arbeitsstunden begannen die Ehrenamtlichen sofort mit der Notsicherung."

Heute bietet die Rodentelgenkapelle verschiedene Nutzungsmöglichkeiten. Besucher:innen erwartet ein Audioguide sowie der neue Podcast "Das Sprechende Denkmal", ein Projekt von Deutscher Stiftung Denkmalschutz und WestLotto.

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