Busunternehmen im Sauerland mit vielen Problemen

Qualifizierte Busfahrer sind im Sauerland schwer zu finden. Corona hat die Umsätze der Branche auch 2021 einbrechen lassen.

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Der Mangel an Busfahrern im Sauerland wird sich in den kommenden Jahren verschärfen. En Grund dafür ist, dass viele Fahrer in den kommenden Jahren in Rente gehen. Junge Leute begeisterten sich wenig für eine Ausbildung zum Busfahrer, hat eine Umfrage unter Busunternehmen im Sauerland ergeben. Deswegen wollen einige Busunternehmen im Frühjahr eine Imagekampagne für diesen Beruf starten. Damit sollen auch Frauen angesprochen werden.

Ausbildung zum Berufskraftfahrer kostet rund 10.000 Euro

"In den ländlich geprägten Gebieten des Hochsauerlands wird es immer schwieriger passendes Personal zu finden", so die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH(RLG). Aktuell lässt der der Bedarf an Fahrpersonal noch gut abdecken. Generell werde im Fahrbetrieb aber immer Personal gesucht. Bei der RLG sei es auch möglich, eine Ausbildung als Berufskraftfahrer zu absolvieren. Die Übernahmechance stünden bei entsprechender Leistung sehr gut. Die RLG beschäftigt rund 200 Busfahrerinnen und Busfahrer.

Für Hunau-Reisen in Schmallenberg-Bödefeld sind aktuell 43 Fahrerinnen und Fahrer unterwegs - vor der Corona-Pandemie waren es rund 60, so der Chef Ferdi Knipschild. "Den typischen Reisebusfahrer, der neun Monate im Jahr durch Europa tourt gibt es nicht mehr. Seiner Ansicht nach müssten die Betriebe sich ihre jungen Fahrer jetzt selber heranziehen. Auch wenn der Führerschein rund 10.000 Euro kostet, sei das mit Unterstützung der Arbeitsagentur auch bei Quereinsteigern zu schaffen. Knipschild will auch gezielt Frauen für diesen Beruf begeistern. Mehrere Busunternehmen(u.a. Knipschild-Reisen in Meschede, Hunau-Reisen in Bödefeld und Henneke-Reisen in Arnsberg wollen im Frühjahr mit einer gemeinsamen Veranstaltung für den Beruf des Busfahrers werben.

2021 ein Katastrophenjahr für die Busunternehmen im Sauerland

Besonders die Busunternehmen, die viele touristische Reisen und Transfers anbieten, hat die Corona-Pandemie auch im zweiten Jahr hart getroffen. "Ohne die staatlichen Überbrückungshilfen und eine solide Basis aus der Vor-Corona-Zeit würde es im Sauerland keine Busunternehmen mehr geben", so Ferdi Knipschild von Hunau-Reisen. Das Geschäft mit Gruppen- und Vereinsreisen sei völlig am Boden. Im vergangenen Jahr hatte sein Betrieb viele Kreuzfahrt-Transfers innerhalb Europas und Deutschland übernommen. Die Reisenden würden heute wegen Corona eher Kurzreisen buchen, bei denen kein Flugzeug Transfer nötig ist.

Knipschild-Reisen in Meschede hat 20 Busse im Einsatz. Viele davon fahren im öffentlichen Personen-Nahverkehr. Das Jahr 2021 sei für die Branche ein erneutes Katasstrophen-Jahr gewesen, so Chef Markus Knipschild. Die Weihnachtsfahrten seien noch ganz gut gebucht gewesen. Für das neue Jahr sei die Nachfrage gleich null. Vor dem Hintergrund steigender Corona-Zahlen herrsche große Unsicherheit.

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