Busunternehmen haben Existenzangst

Bei Demos in Düsseldorf und Berlin waren Sauerländer Busunternernehmen dabei.

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Busunternehmen aus dem Sauerland, aus NRW und ganz Deutschland haben vor dem Düsseldorfer Landtag und vor dem Bundestag in Berlin demonstriert. Sie fordern einen Zeitplan von der Politik, in dem festgelegt ist wann genau Reisebusse wieder fahren dürfen. Hunau Reisen aus Schmallenberg war mit einem Reisebus in Düsseldorf und mit einem in Berlin dabei. Auch Mitarbeiter der Henneke Touristik aus Arnsberg und von Zacharias Reisen aus Freienohl waren bei der Protestaktion. Insgesamt standen 100 Reisebusse auf den Rheinwiesen, das wurde so vom Ordnungsamt festgelegt. Sie formten den Schriftzug „BUS NRW SOS“ mit den Bussen.

Massive Umsatzeinbußen

Momentan haben viele Busunternehmen finanzielle Probleme. Hunau Reisen aus Schmallenberg hat zum Beispiel seit Mitte März eine Million Euro Umsatzeinbußen gemacht. Grund sei, dass sie 90 Prozent ihres Umsatzes durch Reisebusfahrten machen und nur 10 Prozent durch Linienbusse. Alle Reisebusfahrten bis September wurden wegen Corona schon abgesagt. Wenn Reisebusse diesen Sommer wieder fahren dürfen, dann will sich Hunau Reisen auf andere Reiseziele umstellen. Sie wollen zum Beispiel die Mecklenburgische Seenplatte und die Lüneburger Heide anfahren. Friedel Knipschild von Hunau Reisen vermutet, dass viele Sauerländer dieses Jahr wegen der Coronakrise eher in kleine Orte als in die Großstädte fahren wollen.

Nach der Demonstration

Tourismus ohne Reisebus ist wie Deutschland ohne Gäste - das stand auf den Protestplakaten der Reisebusunternehmen. Bei der Demonstration vor dem Düsseldorfer Landtag forderten sie eine Mehrwertsteuersenkung für Busreisen, eine Soforthilfe und einen Zeitplan, in dem festgelegt wird, wann sie wieder fahren dürfen. Nun wurde ihnen der 30.05. in Aussicht gestellt. Ob und wie dieser Plan aber umgesetzt werde, stehe jetzt noch nicht fest, so Friedel Knipschild von Hunau-Reisen aus Schmallenberg-Bödefeld. Aktuell gebe es aber auch nicht genügend Nachfrage, die meisten Fahrten für dieses Jahr seien schon abgesagt worden.

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