Bürgeraktie für ökologische Landwirtschaft im Sauerland

Die Regionalwert Aktiengesellschaft Südwestfalen will Bio-Betriebe unterstützen

© Tiggeshof Arnsberg

Bio-Eier, ungespritztes Gemüse, Tierwohl: Die Bio-Höfe im Sauerland wollen eine ökologische Energiewende vorantreiben. Dafür suchen sie finanzielle Unterstützer. In Südwestfalen gründet sich deshalb eine Regionalwert AG. Mit dem Kauf einer Bürgeraktie können Menschen die Biobetriebe in der Region unterstützen. Auch mit den Leader-Förderregionen im Hochsauerlandkreis und den Nachbarkreisen soll dabei zusammengearbeitet werden. Heute Abend informiert die Regionalwert AG über ihr Konzept in einer Online-Konferenz. Im Rheinland hat sich schon vor sieben Jahren eine Regionalwert AG gegründet. Was bisher erreicht wurde, schildert Vorstand Dorle Gothe in einem Gast-Impulsvortrag.

Hier gibt es alle Infos zur Regionalwert AG Südwestfalen und zur Info-Veranstaltung heute Abend.

Regionalwert Idee aus Freiburg

Regionalwert AGs geben regelmäßig Bürger-Aktien aus und investieren das Geld in regionale Betriebe: Landwirtschaft, Verarbeitung, Handel und Gastronomie. Dadurch werden sie Gesellschafter der Betriebe – und die Betriebe zu Partnern. Des Weiteren schaffen sie regionale Wertschöpfungsräume und machen die nachhaltigen Leistungen der Partnerbetriebe sichtbar. Dazu verpflichten sich die Betriebe zur Einhaltung regionalökonomischer, sozialer und ökologischer Kriterien und zur vertrauensvollen Zusammenarbeit.


Die Idee stammt aus der Region Freiburg: Dort entstand 2006 die erste Regionalwert AG. Seitdem kamen weitere Regionalwert AGs in Hamburg, im Rheinland, in Berlin-Brandenburg, in Franken, im Münsterland,  in Bodensee-Oberschwaben, Bremen & Weser-Ems sowie in Niederösterreich-Wien dazu. Gemeinsam arbeiten sie unter dem Dach der Regionalwert Impuls GmbH für die breite Umsetzung der Regionalwert-Idee.

Tigges-Hof in Arnsberg-Ainkhausen wirtschaftet im Einklang mit Natur und Tier

In Arnsberg-Ainkhausen liegt der Bioland Betrieb Tiggeshof. Hier leben und arbeiten Rudolf, Ulla und Marie Tigges zusammen mit ihren Rindern, Hühnern, Schafen, Ziegen, Pferden und Ponys.

Schon vor vielen Jahren hat sich Familie Tigges ganz bewusst dazu entschlossen aus dem „höher, weiter, schneller“ auszusteigen und immer mehr im Einklang mit Natur und Tier zu leben, den natürlichen Kreisläufen zu folgen und wertvolle, aber auch wertgeschätzte Lebensmittel zu produzieren.

Die Angus und Wagyu Mutterkühe und Masttiere grasen auf den Sauerländer Wiesen, werden hofnah geschlachtet und direkt an den Endverbraucher verkauft. Die Legehennen halten sie in Weideställen, den „Chicken Traktors“, meist gemeinsam mit den Rindern auf einer Wiese.

Eine solidarische Gemüsegärtnerei, in der im Market Gardening System ca. 40 Gemüsearten mit und für die Ernteteiler angebaut werden ,ergänzt das Angebot.

Der Tiggeshof gehört dem Netzwerk der Demonstrationsbetriebe für den Ökolandbau an und bietet eine Vielzahl von Lern- und Erlebnisangeboten. Große und kleine Menschen können dabei den Hof und die ökologische Landwirtschaft kennenlernen und auch selber mit anpacken. Ein Kernstück der pädagogischen Arbeit ist der Bauernhofkindergarten TiBaKi, der zwischen Gemüsegärtnerei und Kuhstall seinen festen Platz hat.

Eine Regionalwert AG in Südwestfalen findet Familie Tigges gut, weil dabei Erzeuger und Verbraucher gemeinsam die Stärkung der bäuerlichen Strukturen und der Erzeugung von wertvollen und regionalen Lebensmitteln voran treiben können.


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