Briloner SPD will weniger Wahlplakate

Künftig soll es statt Einzelplakaten von jeder Partei nur noch große Plakatwände geben, auf denen Parteien festgelegte Bereiche bekommen. Ziel ist die Verringerung von Kosten und Müll.

Wahlwerbung Europawahlen
© Radio Sauerland

Bei Wahlen auf allen Ebenen (Europa, Bund, Land, Stadt) soll laut eines Antrags der SPD-Fraktion für die kommende Ratssitzung am Donnerstag, den 14. Dezember soll in Zukunft auf Einzelplakatwerbung in der Stadt Brilon und ihren Dörfern, so wie sie in der Vergangenheit zu sehen war, verzichtet werden. Stattdessen sollen Großflächenplakattafeln aufgestellt werden, auf denen den Parteien festgelegte Abschnitte zugeteilt werden und die mit Papierplakaten beklebbar sind. Der Vorschlag sieht vor, in der Kernstadt vier solcher Tafeln und jeweils eins in den 16 Dörfern aufzustellen.

Umweltaspekte

Zur Begründung Vorschlag heißt es: Das Plakatieren bei Wahlen in die jeweiligen politischen Gremien und Ämter ist für viele Bürgerinnen und Bürger ein Ärgernis und nicht mehr zeitgemäß. Die inzwischen vorwiegend genutzten Hohlkammerplakate bestehen aus Polypropylen, einem biologisch nicht abbaubaren Kunststoff, der als Plastikmüll lange Zeit erhalten bleibt und sich nur sehr langsam in Mikroplastik zersetzt.

Weitere Gründe

Zudem führt die SPD weitere Argumente für das Verbot von Einzelplakatwerbung an:

  • Der bei Wahlen immer wieder von neuem beklagte „Plakatewald“ wird vermieden, es erfolgt eine Konzentration auf wenige ausgesuchte Orte.
  • Plätze und Orte, an denen die Plakatierung aus touristischen oder sonstigen Gründen unerwünscht ist (z. B. Marktplatz, Nähe zu Kirchengebäuden,…), werden freigehalten. Insgesamt werden die Stadt- und Dorfbilder nicht über Gebühr beeinträchtigt.
  •  Das Risiko der mutwilligen Zerstörung und des Abreißens von Plakaten mit der Folge der Vermüllung von Straßen, Wegen und Plätzen wird deutlich reduziert.
  • Beschädigungen von Bäumen und Laternen, an denen die Plakate befestigt werden, werden vermieden.
  • Der Aufwand der Parteien wird sowohl personell als auch finanziell erheblich reduziert.
  • Die Plakattafeln können bei Bedarf auch außerhalb von Wahlzeiten zu Werbe-zwecken vermietet werden, wodurch sich ein Finanzierungsbeitrag für deren Anschaffungskosten erzielen lässt.

Zerstörungsfälle

Vor der Bundestagswahl im September 2021 waren in Brilon zwei Wahlplakate angezündet und zerstört worden. Die beiden Plakate der Grünen und der Linken waren laut Polizei an einem Laternenmast angebracht. Nach Angaben des Staatschutzes in Dortmund gab es im letzte Bundestagswahlkampf im HSK auch in Meschede und Arnsberg Fälle, bei denen Plakate zerstört worden waren.

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