Brilon: Ausstellung zeigt Portraits im Rathausfoyer

19 Portraits und Lebensgeschichten von jüdischen Bürgern aus Brilon

© Stadtarchiv Brilon

Eine aktuelle Ausstellung im Briloner Rathausfoyer greift den Themenmonat „2021 MENTSH! – Jüdisches Leben in Deutschland“ auf. Laut Stadtarchiv siedelten sich in Brilon vor rund 400 Jahren die ersten Jüdinnen und Juden an. Die jüdische Landgemeinde verteilte sich besonders auf die Orte Brilon, Alme, Madfeld und Messinghausen, so die Stadt Brilon. Die Mitglieder der Gemeinde waren Händler, Handwerker und Kaufleute, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts fest zum wirtschaftlichen Leben der Stadt gehörten.

Es gab mehr als 300 Gemeindemitglieder

Im Rathausfoyer werden 19 Porträts, stellvertretend für über 300 Gemeindemitglieder, gezeigt. Die Lebensgeschichten dieser 19 sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten werden erzählt und geben dem jüdischen Leben in Brilon wieder ein Gesicht, so die Stadt.

Die jüdische Gemeinde Brilon hatte von 1808 bis 1927 eine Synagoge in der Marktstraße. Sie baute dann eine neue Synagoge an der Kreuziger Mauer. Diese wurde 1931 eingeweiht. In der Reichspogromnacht 1938 wurde das Gebäude zerstört.

Nach 1945 lebte keine jüdische Familie mehr in Brilon

Zu Beginn der 1930er Jahre wohnten 22 jüdische Familien in Brilon, nach 1945 keine einzige mehr, heißt es. Mit der Ausstellung soll an die jüdische Gemeinde und ihre Mitglieder erinnert werden. Sie wurde vom Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit Brilon Kultour konzipiert. Sie ist bis zum 22. November während der Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen (Montag bis Mittwoch 8-16.30 Uhr, Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr). Darüber hinaus können die Portraits an der Fassade des Briloner Bürgerzentrum Kolpinghaus angeschaut werden.

Sechs dieser Portraits sind auf einer Fahne des Briloner Stadtarchivs zu sehen, die auf dem Marktplatz und vor dem Haus Goldberg, dem Briloner Stadtarchiv, auf den Themenmonat aufmerksam machen wollen. Sie zeigen Julius und Albert Neuwahl, Else Katz, Ruth Loeb, Paul Fränkel und Ruth Löwenstein.

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