Black Friday: Nicht alle Händler im Sauerland machen mit

Vielerorts gibt es heute teils kräftige Rabatte. Die Rahmenbedingungen sorgen aber für Probleme, sagt der Einzelhandelsverband.

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Bereits seit einigen Tagen wird in den Sauerländer Innenstädten mit günstigen Angeboten geworben. „Wir beobachten, die Zeit rund um den Black Friday eine immer größere Bedeutung für die Händler bekommt“, so Anja Gröne-Nolte vom Einzelhandelsverband Südwestfalen, „entsprechend offensiv nutzen viele die Möglichkeit, um mit Rabatten zu locken“. Vor allem im Bereich der Unterhaltungselektronik und bei Textilwaren gebe es zurzeit gute Chancen auf, Schnäppchen. Einige Kunden hätten die schon genutzt, so Gröne-Nolte. „Wir erwarten insgesamt, dass rund um den Black Friday die Einnahmen der Händler steigen, allerdings wohl nicht so stark wie in früheren Jahren.

Niedrige Einnahmen - hohe Kosten

Grund dafür ist, dass bei den Kunden generell eine merkliche Kaufzurückhaltung zu beobachten sei. Dazu komme für viele Händler das Problem gestiegener Kosten u.a. für Energie und Personal. Dadurch würden die Einnahmen sinken, was dafür sorge, dass manche Händler sich Rabatte schlicht nicht leisten können. Der Einzelhandelsverband rät Händlern, sich nicht einfach so an den Black-Friday-Aktionen zu beteiligen. „Es kommt immer auf die aktuelle Ertragslage an. Die bestimmt, ob es sich lohnt, Rabatte anzubieten“, so Gröne-Nolte. Gebe die Ertragslage es nicht her, sollten Händler entweder darauf verzichten oder in einem kleineren Rahmen Rabatte anbieten, z.B. nur für einzelne Artikel.

Startschuss fürs Weihnachtsgeschäft

Die Zeit rund um den Black Friday läutet seit vielen Jahren das Weihnachtsgeschäft ein. Dies ist laut Einzelhandelsverband für die Händler vor Ort nach wie vor die mit Abstand wichtigste Zeit des Jahres. Gestartet sei sie vielerorts bereits, so Gröne-Nolte. „Weil der vierte Advent dieses Jahr auf Heiligabend fällt, beobachten wir, dass bereits erste Weihnachtseinkäufe erledigt werden.“ In den kommenden Wochen werde noch mehr los sein, vor allem sollen festliche Beleuchtung und Weihnachtsmärkte die Menschen in die Innenstädte locken.

Im Gegensatz zu den Großstädten stehe der ländliche Raum besser da, was das Einkaufen vor Ort angeht, so der Einzelhandelsverband. Es gebe bei uns eine engere Kundenbindung und eine Verbundenheit mit der eigenen Region. Entsprechend würden bei uns noch mehr als die Hälfte der Weihnachtseinkäufe im stationären Handel erledigt. Gröne-Nolte erwartet, dass in diesem Jahr die Textilbranche im Weihnachtsgeschäft gut zu tun haben wird. Auch Klassiker wie Uhren, Spielwaren, Elektronik, Bücher, Schmuck und Kosmetik liefen vor Weihnachten in der Regel gut.

Dennoch erwarten die meisten Läden im Weihnachtsgeschäft ein Minus durch die gestiegenen Kosten. Zudem bereite vielen Händlern der Personalmangel Probleme. Die Möglichkeit, Öffnungszeiten in der Vorweihnachtszeit auszuweiten, sei vielfach nicht gegeben und würde das Geschäft abschwächen, heißt es vom Einzelhandelsverband. 

Vorsicht beim Online-Shopping

Black Friday und Vorweihnachtszeit sind nicht nur für den stationären Handel wichtige Einnahmequellen. Auch online gibt es aktuell viele Angebote. Allerdings sind davon nicht alle seriös. Polizei und Verbraucherzentrale warnen derzeit verstärkt vor Fakeshops. Häufig bestellen die Betrugsopfer Online-Waren bei einem besonders günstigen Preis und überweisen das Geld. Die Ware erhalten sie nicht. Meistens ist der Online-Shop nach kurzer Zeit wieder "offline". Neben Fake-Shops sind Betrüger auch auf Plattformen wie zum Beispiel Kleinanzeigen, ebay, oder Mamikreisel unterwegs. Dort verkaufen sie Waren, die sie vermutlich gar nicht besitzen oder zumindest nicht übergeben. Informationen rund um das Thema Fake-Shops gibt es für Interessierte hier.

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