Bilanz der Arnsberger Verbraucherzentrale

2020 gab es Beratung und Hilfe per Telefon und E-Mail

Haus der Verbraucherzentrale in Neheim.
© Radio Sauerland

Die Arnsberger Verbraucherzentrale hat im vergangenen Jahr trotz Corona weit mehr als 5.000 Sauerländern geholfen. Per Telefon und Mail haben die Verbraucherschützer beraten.

Themen dabei waren: Gutscheine statt Geld für ausgefallene Veranstaltungen und Reisen, vermeintlich schufafreie Sofortkredite, die sich als kostenpflichtige Prepaid-Karten erwiesen oder Online-Bestellungen, die wochenlang unterwegs waren oder gar nicht eintrafen.

Auch einschüchternd auftretende Inkassobüros, die Druck ausüben, waren Thema.

„Auch wenn wir wegen der Pandemie einige Wochen lang keine persönliche Beratung anbieten konnten, waren und sind wir per Telefon und E-Mail stets mit Ratsuchenden in Kontakt“, sagte Petra Golly, Leiterin der Beratungsstelle Arnsberg. „Corona hat den Verbraucheralltag erheblich verändert. Der Onlinehandel hatte Hochkonjunktur und rief auch unseriöse Anbieter auf den Plan."

Rechtsberatung

Bei rund 1.600 Rechtsberatungen und -vertretungen haben sich die Verbraucherschützer:innen für die Ansprüche von Ratsuchenden eingesetzt, so die Bilanz. 26% der rechtlichen Hilfestellungen erfolgte aufgrund von niedrigen Einkommen entgeltfrei (Sozialklausel). „Dank Ihres Einsatzes habe ich mehr als 1.600 Euro zurückbekommen, die ein dubioses Gewinnspielunternehmen bereits ein Jahr lang unberechtigt von meinem Konto eingezogen hatte.“, so bedankte sich eine Rentnerin aus dem Hochsauerland.

Reisen

Angesichts von Reisewarnungen, Quarantäne- und Testpflichten, Absagen und Umbuchungen rangierten Anfragen rund ums Thema Reisen in der Statistik der Beratungsstelle ganz oben, heißt es. Es ging dabei um schleppende oder verweigerte Rückzahlungen von Veranstaltern bei Stornierungen, sowie das Vertrösten mit Gutscheinen. „Besonders verärgerte die Menschen, wenn Anbieter auf ihre Anfragen gar nicht oder erst nach Wochen reagierten“, so Petra Golly.

Probleme mit Handwerkern

Weit überzogene Forderungen von Schlüsseldiensten, Rohreinigungs- und Schädlingsbekämpfungs-Notdiensten sind laut der Verbraucherzentrale ein Dauerärgernis. Anlässlich des Weltverbrauchertags klärte die Beratungsstelle auf, wie sich Ärger und Abzocke vermeiden lassen und Rechnungen im Lot bleiben. Praktische Tipps von der Anbietersuche bis zur Notfallkarte, sowie Hinweise zum Check von Rechnungsposten rundeten das Infopaket ab.

Online-Handel

Gefälschte Internetseiten, Fakeshops, Pishing-Mails oder irreführende Werbung zu Sofortkrediten. Im Netz lauern laut Verbraucherzentrale viele Fallstricke.„Immer wieder suchten Verbraucher unseren Rat, die auf unseriöse Angebote oder gezielte Betrugsmaschen im Internet hereingefallen waren und dann mit untergeschobenen Verträgen oder mangelhaften Warenlieferungen zu kämpfen hatten“, so Petra Golly. Dass auf ihre Kosten eingekauft oder auf ihren Namen Verträge abgeschlossen worden waren, erfuhren Betroffene oftmals erst, wenn sie Rechnungen erhielten, unbekannte Abbuchungen feststellten oder sogar ruppige Inkassoschreiben im Briefkasten fanden.

Energieberatung

Das Thema, alte Ölheizung durch eine klimafreundliche Anlage ersetzen, war gefragt. Ob eine Wärmepumpe, ein Holzpelletkessel oder eine moderne Gasheizung mit ergänzender Solarwärme die richtige Wahl für die eigene Immobilie ist und welche langfristigen Kosten entstehen, erläuterte Energieberater Carsten Peters in Onlinevorträgen. Aktuell gebe es bis zu 50% Förderung. Erneuerbare Energien seien akzeptiert und gefragt wie nie. Im Juni soll es mehr Infos zum Thema solar at home geben.

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