Bestwig: Zukunft der Windkraft

In Bestwig sollen neue Regeln für den Bau von Windkraftanlagen festgelegt werden

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In Bestwig sollen weiter Windräder gebaut werden. Es steht aktuell aber noch nicht fest wo. Der Bestwiger Gemeinderat hat jetzt beschlossen, dass der Ausbau gesteuert werden soll. Die Ratsfraktionen haben mit breiter Mehrheit beschlossen, ein neues Verfahren zur Änderung des aktuellen Flächennutzungsplans einzuleiten.

Das Ziel: „Wir werden der Windkraft substanziell Raum zur Verfügung stellen“, so CDU-Fraktionschef Alexander Brockhoff, "aber wir wollen das Gemeindegebiet nicht ,zupflastern‘.“ SPD-Fraktionsvorsitzender Paul Theo Sommer: „Wir wollen neue Konzentrationszonen ausweisen, um damit die Windkraft steuern zu können.“ Es gelte, das richtige Maß zu finden, so Sommer.

Fester Katalog mit Kriterien

Es soll demnächst einen festen Kriterienkatalog geben und so genannte Konzentrationszonen für Windparks, heißt es aus Bestwig. Windparks und Einzelanlagen auf allen anderen Flächen wären dann nicht mehr genehmigungsfähig. Der Bereich Arnsberger Wald soll möglichst freigehalten werden. SPD-Fraktionschef Sommer sieht gerade hier einen besonderen Natur- und Erholungsraum. Man werde sich aber auch einer Diskussion über den Arnsberger Wald nicht verschließen.

Grüne kritisieren den Zeitplan bis 2024

Kritik kam von den Grünen. Grünen-Fraktionschef Matthias Scheidt geht davon aus, dass ein Änderungsverfahren für den Flächennutzungsplan bis Juni 2024 dauern wird. Bis dahin werde es im Gemeindegebiet keine neuen Windkraftanlagen geben. Die Photovoltaik allein reiche aber für die Energiewende nicht aus: „Dass wir uns hier so viel Zeit nehmen, ist der falsche Weg.“

Hintergrund:

Für das bereits mehrere Jahre laufende Verfahren habe sich mittlerweile „die Geschäftsgrundlage völlig geändert“, so Jörg Stralka, Leiter des Bestwiger Bau- und Umweltamtes. Die rechtlichen Vorgaben für den Windkraft-Ausbau seien während der Verfahrensdauer mehrfach verändert worden, so dass der damalige Vorentwurf nicht mehr tragfähig für weitere Planungen sei.

Stopp für Projekt in Nuttlar

Außerdem wollen die Ratsmitglieder, dass die Gemeindeverwaltung beim Hochsauerlandkreis die Zurückstellung eines Windkraft-Projektes bei Nuttlar erwirkt. Dort will ein Investor auf dem Suhrenberg bei Nuttlar ein rund 247m hohes Windrad bauen. Das Projekt widerspreche den Vorgaben des aktuellen Bestwiger Flächennutzungsplans. Er sehe an dieser Stelle keine Windkraft vor. Außerdem könnte das Windrad der zukünftigen Flächennutzungsplanung widersprechen, so die Gemeinde Bestwig.

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