Bestwig ist gut aufgestellt

Bestwig wurde von der Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen (gpaNRW) geprüft

© Gemeinde Bestwig

Bestwig hat in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet, das wurde der Gemeinde jetzt durch die Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen (gpaNRW) bescheinigt. Sie hat die Gemeinde Bestwig im Rahmen der überörtlichen Prüfung unter die Lupe genommen. Es ging um die Frage ob die Gemeinde sachgerecht, rechtmäßig und wirtschaftlich verwaltet wird. Jetzt wurden die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen durch die Projektleiterin Friederike Wandmacher, die gpa-Prüferin Okka Lüke sowie den Präsidenten der gpaNRW Michael Esken vorgestellt. „Die Kommunalfinanzen sind deutschlandweit einem Stresstest ausgesetzt. Die Stressfaktoren sind die geopolitischen Konflikte inklusive der daraus resultierenden Fluchtbewegungen, die Inflation sowie die stotternde Wirtschaftskonjunktur. Umso erfreulicher ist es, dass die Gemeinde Bestwig die vergangenen wirtschaftlich guten Jahre genutzt und ihre Finanzen stabilisiert hat. Das Erreichte in turbulenten Zeiten zu sichern, bleibt die Herausforderung für alle handelnden Akteure“, so gpa-Präsident Michael Esken.

Bereiche, die geprüft wurden

Die Themenbereiche Finanzen, Vergabewesen, Informationstechnik (IT) an Schulen, ordnungsbehördliche Bestattungen und Friedhofswesen wurden geprüft.

„Die Gemeinde Bestwig konnte im Betrachtungszeitraum positive Jahresergebnisse erzielen. Dadurch ist sie aktuell haushaltsrechtlich voll handlungsfähig und konnte die Haushaltssicherung wieder verlassen. Ursächlich für diese positive Entwicklung sind insbesondere sprudelnde Steuereinnahmen in Folge wirtschaftlicher Hochkonjunktur. Das Eigenkapital der Gemeinde konnte gestärkt werden, befindet sich allerdings im interkommunalen Vergleich auf unterdurchschnittlichem Niveau“, so gpa-Projektleiterin Friederike Wandmacher.

Empfehlung der gpa

Die gpaNRW richtet auch den Blick auf die kommenden Jahre und empfiehlt: „Wir raten zu prüfen, inwieweit der Umfang der veranschlagten Investitionen umsetzbar ist“, so Friederike Wandmacher. Bestwig sei im Bereich des Vergabewesens gut aufgestellt. „In der zentralen Vergabestelle wird die fachliche Expertise sichergestellt. Dadurch wird die Einheitlichkeit und Rechtssicherheit der Vergabeprozesse gestärkt. Zudem ist eine aktuelle Dienstanweisung vorhanden“, so Friederike Wandmacher weiter.

Optimierungsmöglichkeiten erkennt die Landeseinrichtung in einer Schwachstellenanalyse sowie einer systematischen Auswertung von Abweichungen der Auftragswerte. Die Informationstechnik an Schulen war ein weiteres Prüfungsfeld. Hier sei Bestwig sehr gut aufgestellt. Weil die Anforderungen aus den pädagogischen Medienplänen vollständig umgesetzt seien und bei der Ausstattungsquote mit IT-Endgeräten und Präsentationstechnik zu den besten 25 Prozent der NRW-Kommunen zähle.

Bestattungen

In Bestwig gibt es nur wenige ordnungsbehördliche Bestattungen. „Die Gemeindeverwaltung wickelt die Fälle nach Recht und Gesetz einwandfrei ab. Sie verfügt über eine Checkliste, um einheitliche Verfahren zu gewährleisten. Auch den bestehenden Ansprüchen gegenüber den Bestattungspflichtigen wird konsequent nachgegangen“, so Friederike Wandmacher.

Feuer- statt traditionelle Erdbestattungen, naturnahe Friedwälder, nachhaltige Särge und Grabbeigaben – die Bestattungskultur ist im Wandel. Auch im Bestwiger Friedhofswesen sei dies zu erkennen: Über 70 Prozent sind mittlerweile Urnenbestattungen. In Bestwig gibt es neben vier kommunalen auch fünf konfessionelle Friedhöfe. Erfreulich ist laut gpa-Prüfteam, dass die Gemeinde die Friedhofsgebühren jährlich kalkuliert. Optimierungsmöglichkeiten werden von der gpaNRW in einer Verbreiterung der Datenlage sowie einer Analyse der Nutzung, der Kosten und der Investitionsbedarfe bei den Trauerhallen gesehen.

Der Bürgermeister zu den Ergebnissen

Bürgermeister Ralf Péus zu den Ergebnissen der gpaNRW: „Ich freue mich, dass wir nun von unabhängiger Stelle die Bestätigung haben, dass wir unsere Dienstleistungen nicht nur mit hoher Qualität, sondern auch zu guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erbringen. Davon profitiert am Ende nicht nur die Gemeindeverwaltung, sondern das nutzt allen Bürgerinnen und Bürgern.“

Info zur gpaNRW

Die gpaNRW ist Teil der staatlichen Aufsicht des Landes über die Kommunen und wurde im Jahr 2003 gegründet. Sie hat ihren Sitz in Herne. Ihr ist durch Gesetz und Gemeindeordnung die überörtliche Prüfung aller 396 Kommunen, der 30 Kreise sowie der Städteregion Aachen, der beiden Landschaftsverbände und des Regionalverbandes Ruhr (RVR) übertragen. Präsident der gpaNRW ist seit 15. September 2023 Bürgermeister a.D. Michael Esken. Die gpaNRW veröffentlicht ihre Prüfungsberichte auf ihrer Homepage

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