Bauarbeiten in Neheimer Fußgängerzone abgeschlossen

Abwasserkanäle, Wasserleitungen und Betonpflaster erneuert. Fußgängerzone in Neheim ist jetzt barrierefrei

© Stadt Arnsberg

In Neheim shoppen geht jetzt wieder ohne Baustelle und auf neuem Pflaster möglich. In den vergangenen Monaten waren in der Fußgängerzone Abwasserkanäle und Wasserleitung erneuert worden. Zusammen mit dem neuen Betonpflaster ist gestern auch wieder der Stolperstein zur Erinnerung an die Neheimer Jüdin Lore David eingesetzt worden. Mit der Baumaßnahme sind Infrastruktur und Verkehrssicherheit im Neheimer Zentrum verbessert worden,

Das ist gemacht worden:

Die Arbeiten in Neheim hatten Anfang Januar dieses Jahres begonnen.Abschnittsweise wurde dazu in einem Bereich vom Glockenspiel in Neheim über die Fußgängerzone bis in die Mendener Straße gebaut. Die Baustelle im Zentrum von Neheim zog dabei stets ein Stück weiter und fertig gestellte Bereiche konnten nach vorüber gehenden Einschränkungen wieder geöffnet und frei gegeben werden.

Nach Angaben der Stadt Arnsberg wurden in der Hauptstraße und auf dem Neheimer Markt etwa 1.100 Quadratmeter und in der Mendener Straße etwa 550 Quadratmeter Betonpflaster erneuert. Hierbei wurden auch etwa 700 Tonnen Schottertragschicht ausgetauscht.

Die Stadt Arnsberg hat für die Sanierung der Fahrspuren etwa 300.000 Euro aufgebracht, zusammen mit den Stadtwerken Arnsberg GmbH und der Westnetz GmbH sind etwa 800.000 Euro verbaut worden. Die Arbeiten in der Neheimer Innenstadt werden ab Ende August in der Burgstraße fortgesetzt.



Stolperstein wieder eingesetzt

Mit der Fertigstellung der Arbeiten konnte auch der Stolperstein, der an die Neheimer Jüdin Lore David erinnert, wieder eingesetzt werden. Ortsheimatpfleger Karl-Georg Wunschansky zeigte sich gestern bei einem Ortstermin zufrieden damit, dass die Erinnerungskultur in Neheim entsprechende Wertschätzung erfährt. Die Geschichte von Lore David hat Werner Saure vom Heimatbund Neheim-Hüsten recherchiert:

Danach übersiedelte der Vater Max David (geb. 23.03.1886) 1920 nach Neheim und übernahm dort die Firma Rosenthal & Co., Mendener Straße 5 (Stoffe, Aussteuer, Betten). Am 09.06.1922 heiratete er Netty Rosenbaum aus Dortmund-Dorstfeld.

Max David war im 1. Weltkrieg Quartiermeister. Wie die übrigen Neheim-Hüstener Familien fühlten sich die Davids als deutsche Juden. Das Ehepaar hatte vier Kinder: Lore (geb. 01.04.1923), Günter Adolf (geb. 01.10.1924), Gretel (geb. 25.05.1926) und Inge (geb. 06.06.1928). Das Geschäft und die Wohnung befanden sich bis 1929 im eigenen Haus, Mendener Straße 5. Max David starb am 28.04.1934 an einer Lungenentzündung. Nette David starb am 24.03.1939 im St.-Johannes-Hospital. Beide wurden auf dem Neheimer jüdischen Friedhof begraben. Die jüngsten Kinder, Günter, Gretel und Inge, kamen 1939 als Vollwaisen nach Schweden. Lore David, die ihren Geschwistern zuletzt aus einem Kinderheim in Berlin (sie wurde dort als Kindergärtnerin ausgebildet) am 26.10.1942 schrieb, ist seitdem vermisst. Ihre Spuren enden in Theresienstadt.

skyline