Bäckereien bereiten sich auf Lockerungen vor


In den Cafés und Snackbereichen werden jetzt die Tische gerückt

Brötchenschmieren in der Bäckerei Junker in Sundern-Hachen, hier ein Brötchen belegt mit quergeschnittenem Ei. Die Brötchen werden in drei Brötchenautomaten verkauft, die in zwei Sunderner Firmen stehen.
© Radio Sauerland

Ab Montag dürfen in den sauerländer Bäckereien wieder die Sitzbereiche innen und außen bedient werden. Allerdings nur mit strengen Abstandsregeln. 1,5m bis 2m müssen eingehalten werden, in den zumeist engen Cafébereichen der Bäckereien werden deshalb einige Tische und Stühle entfernt. „Das bedeutet natürlich auch weniger Kundschaft und Umsatz“, so Bäckerei-Obermeister Peter Junker aus Sundern.

Umsatzeinbußen bis zu 40%

Trotzdem freut sich die Branche natürlich über die Lockerung der Corona-Bestimmungen. Denn seit Beginn der Coronakrise ist der Umsatz der sauerländer Bäckereien um bis zu 40% zurückgegangen. Besonders schwer getroffen hat es Betriebe, die stark auf Catering oder Belieferung von Hotels und Restaurants fixiert sind, so Junker weiter. Aber auch bei den übrigen Betrieben gingen die Einnahmen stark zurück, bis zu 30%. Allerdings gibt es da Unterschiede. „Wer sein Geschäft in einer Einkaufsstraße hat, wo alle Geschäfte rundum geschlossen waren, der hat mehr gelitten als eine Bäckerei-Filiale in einem Lebensmittel-Einzelhandel“, sagt Elisabeth Vielhaber, Juniorchefin der Bäckerei Vielhaber aus Sundern.

Belegte Brötchen wurden zu Ladenhütern

Generell ist seit Beginn der Coronakrise Brot in den Bäckereien besser gelaufen als Brötchen. Besonders belegte Brötchen, sonst ein beliebter Snack in der Mittagspause, gehen kaum über die Theke. Stark rückläufig sind auch Kuchen und Torten, weil es wegen der Coronabeschränkungen keine Familienfeste oder Treffen zum Kaffeeklatsch gibt. Viele Bäckereien haben versucht, die Einbußen durch Online-Backshops oder Lieferservice ins Haus zu minimieren.

Bäcker kommen nur langsam auf die Füße

Die ganz großen Klagen habe er noch nicht gehört, so Peter Junker, Bäckerei-Obermeister im HSK. Eine Pleitewelle, wie in anderen Regionen Deutschlands sei im Sauerland nicht zu erwarten. Die Branche werde sich erholen, allerdings eher langsam. Optimistisch geht auch Elisabeth Vielhaber in die kommenden Wochen. Kurzarbeit und Senkung der Mehrwertsteuer im Gastronomiebereich würden viel helfen, nun komme noch die Öffnung der Cafés und der Gastronomie dazu. „Ich bin guter Dinge, dass wir alle mit einem blauen Auge davonkommen werden“, so Vielhaber abschließend.


 

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