Azubis treffen Ausbilder im Sauerland online

Noch eine Woche Online-Kennlerngespräche zwischen angehenden Azubis und Betrieben

© NGG Südwestfalen

In Corona-Zeiten haben es angehende Azubis und Betriebe im Sauerland schwer zueinander zu finden. Deshalb gibt es in dieser Woche noch die Möglichkeit Online ein Bewerbungsgespräch zu buchen. Wenn die Chemie stimmt, können sich die Bewerber dann persönlich im Unternehmen vorstellen. Bisher hätten sich so schon einige Kontakte ergeben, so die Industrie- und Handelskammer Arnsberg. Nach den aktuellen Zahlen der heimischen Arbeitsagentur kommen auf einen Bewerber anderthalb freie Ausbildungsstellen.

Kammern bitten Schulleitungen um Unterstützung, um angehende Azubis und Betrieb zusammen zu bringen

Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen (IHK NRW), der Westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) und der Verband Freier Berufe im Lande NRW (VFB NRW)haben einen offenen Brief an die Schulleitungen in NRW geschrieben, in dem sie um eine enge Zusammenarbeit bitten: Hier der Brief im Wortlaut:

Sehr geehrte Schulleiterinnen und Schulleiter,


die Zeit der Corona-Pandemie ist eine besondere Herausforderung für uns alle, die wir im Bildungswesen aktiv sind. Das von Ihnen an den Tag gelegte Engagement und die von den Schulen erbrachten Leistungen verdienen dabei größte Anerkennung.


Das Ziel eines guten Schulabschlusses steht für uns gleichrangig neben dem Ziel eines individuell passenden Anschlusses. Die Wirtschaft sieht mit großer Sorge, dass im letzten Jahr insgesamt deutlich weniger Ausbildungsverhältnisse abgeschlossen worden sind als in den Jahren zuvor. Im Interesse der Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die unverschuldet in genau dieser schwierigen Zeit die Schule verlassen, müssen wir einen weiteren Rückgang in diesem Jahr unbedingt verhindern.


Gerade deshalb ist Berufsorientierung aus unserer Sicht genauso wichtig wie die Vermittlung von schulfachlichen Kompetenzen. Wir wissen um Ihre Herausforderung, diese unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu ermöglichen. Doch sollten wir uns durch Corona keinesfalls hieran hindern lassen.


Wir wenden uns in diesen Zeiten an Sie, sehr geehrte Schulleitungen, weil wir Ihre Unterstützung dringend benötigen. Nur gemeinsam schaffen wir es, Jugendliche und Ausbildungsbetriebe rechtzeitig zusammenzuführen, damit diese sich in Praktika kennenlernen können und nach dem Schulabschluss in einem Ausbildungsverhältnis zusammenfinden.


Unsere Mitgliedsbetriebe motivieren wir auch mit diesem Brief noch einmal, ein- und mehrwöchige Praktika offensiv anzubieten, um den eigenen Fachkräfte-Nachwuchs für die guten Jahre nach Corona zu gewinnen.


Wirtschaft und Schule vor Ort brauchen sich, gerade jetzt. Stärken Sie Ihre Koordinatorinnen und Koordinatoren für Studien- und Berufsorientierung. Knüpfen Sie gemeinsam mit uns noch offensiver Netzwerke für den Übergang in die duale Bildung. Sprechen Sie uns gerne vor Ort auf konkrete digitale und analoge Unterstützungsleistungen an, die wir vielfach schon im Angebot haben. Nutzen Sie diese für die berufliche Orientierung an Ihrer Schule.


Gemeinsam sichern wir so die berufliche Zukunft Ihrer Schülerinnen und Schüler und gleichzeitig die wirtschaftliche Leistungskraft unserer Mitgliedsunternehmen, die diese jungen Menschen als Auszubildende auf dem Weg zum qualifizierenden Bildungsabschluss dringend brauchen.




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