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Ausbildungsmarktbilanz: Freie Ausbildungsstellen im HSK
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Ausbildungsmarktbilanz: Freie Ausbildungsstellen im HSK

Im Sauerland gibt es genügend Chancen auf eine Ausbildungsstelle.

Veröffentlicht: Freitag, 14.11.2025 09:17

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Die Arbeitsagentur Meschede-Soest hat eine Jahresbilanz des Ausbildungsmarktes 2024/25 gezogen. Am Ende des Beratungsjahres sind rund 270 Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben. 103 Jugendliche sind ohne Ausbildungsplatz. Die Arbeitsagentur fordert vor diesem Hintergrund von den Jugendlichen Flexibilität: „Wer eine Ausbildung sucht, findet sie weiterhin in unserer Region. Der Markt ist bunt. Mit Flexibilität und einem alternativen Berufswunsch lässt sich auch jetzt noch eine Stelle finden“, sagt Oliver Schmale von der Agentur für Arbeit Meschede-Soest.

Seit Oktober vergangenen Jahres haben sich 1.377 Jugendliche im Hochsauerlandkreis bei der Berufsberatung gemeldet, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Das sind 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Ihnen stehen 2.163 gemeldete Ausbildungsstellen gegenüber – 4,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders viele Stellen gab es im Handel, im kaufmännischen Bereich, im Lager und bei Dachdeckerbetrieben. Unbesetzt blieben vor allem Ausbildungsplätze im Lager, im Handwerk, bei Dachdeckern sowie als Elektroniker für Betriebstechnik oder Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.

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IHK und Handwerkskammer erwarten, dass sich der Fachkräftemangel zuspitzen wird

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Die Ausbildungsmarktpartner schlagen Alarm: Es fehlen Auszubildende, besonders im gewerblich-technischen Bereich. Jörg Nolte, Hauptgeschäftsführer der IHK Arnsberg, warnt: „Die fehlenden Azubis von heute sind die Fachkräfte von morgen.“ Zwar sehen Unternehmen in Südwestfalen das Fachkräftethema aktuell nur als fünftgrößtes Risiko, doch bei einer besseren Konjunktur könnte sich die Lage schnell verschärfen. Gründe sind zu wenige Bewerbungen und die oft mangelnde Qualität der Bewerber. Betriebe klagen über schwache Sprach- und Rechenkompetenzen sowie fehlende Belastbarkeit und Motivation. Gymnasiallehrer raten weiterhin häufig zur akademischen Laufbahn, obwohl die berufliche Bildung gute Karrierechancen bietet.

Handwerk

Hendrik Schmitt, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen, sieht ebenfalls große Probleme: Im Handwerk bleiben über 400 Ausbildungsplätze unbesetzt. Der Renteneintritt der Baby-Boomer und der doppelte Abiturjahrgang in NRW verschärfen die Lage. Einige Betriebe geben die Suche nach Azubis bereits auf. Zwar stieg die Zahl der neuen Ausbildungsverträge im Bezirk der Handwerkskammer leicht um 0,7 Prozent, doch die Entwicklung ist regional unterschiedlich: Im Kreis Olpe gab es ein Plus von 21,8 Prozent, während die Zahlen im Hochsauerlandkreis und Märkischen Kreis rückläufig sind.

Die Ausbildungsmarktpartner fordern, junge Menschen stärker für die duale Ausbildung zu begeistern – auch durch eine Willkommenskultur für Fachkräfte aus dem Ausland. Zudem müsse man ungelernte Mitarbeitende durch Teilqualifizierungen fördern. Klar ist: Der Wettbewerb um Nachwuchskräfte wird härter. Das Handwerk steht dabei in direkter Konkurrenz zur Industrie und akademischen Bildungswegen.

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