Arnsberger Verbraucherschützer warnen

Die Verbraucherzentrale Arnsberg warnt aktuell vor unseriösen Anlageangeboten.

Haus der Verbraucherzentrale in Neheim.
© Radio Sauerland

Die Verbraucherzentrale Arnsberg warnt aktuell vor unseriösen Anlageangeboten. Sie locken mit Sprüchen wie: " Mit kleinen Summen richtig absahnen: Nur 250 Euro anlegen und prächtig dazuverdienen". Vor allem im Internet kursierten solche Versprechen. Vorsicht gelte vor allem bei Anlagetipps in Social-Media-Gruppen. Aktuell gehen dazu vermehrt Beschwerden bei der Verbraucherzentrale NRW ein, auch von Arnsberger Bürger:innen. „Die Kriminellen sind mit dem Geld meist über alle Berge und nicht mehr greifbar”, warnt Petra Golly, Leiterin der Beratungsstelle in Neheim. „Betroffene bleiben auf Verlusten von teils mehreren tausend Euro sitzen.“


Unseriöse Anbieter erkennen:


Egal ob per WhatsApp oder an der Haustür: Wer ungefragt Anlagetipps aufgedrängt bekommt, sollte das direkt abwehren, so der Rat der Verbraucherschützer. Denn die Versprechen sogenannter Trading-Gruppen oder vermeintlicher Broker sind in der Regel unseriös. Versprochen werde meist ein großer Gewinn bei sehr kleinem Einsatz. Häufig werden Kontakte über Facebook, Instagram, WhatsApp oder YouTube geknüpft. So könnten Betrüger:innen schnell einen unaufgeforderten persönlichen Draht herstellen und sind, gerade wenn sie im Ausland sitzen, später nicht mehr auffindbar.


Tricks durchschauen:


Um Kund:innen zu ködern, ginge es zunächst um geringe Beträge, etwa 250 Euro. Erste Gewinne seien oft simuliert, ausgezahlt werde in der Regel nichts. Stattdessen sollen Betroffene weitere Beträge als Vorleistung überweisen, falls sie an Teile des Geldes wollen. Exotische Adressen im Ausland und ein fehlendes Impressum seien ebenfalls Warnzeichen. Ein Blick in die Unternehmensdatenbank der deutschen Finanzaufsicht BaFin kann klären, ob der Anbieter überhaupt eine Zulassung für den deutschen Markt hat


Traumrenditen misstrauen:


Neben dem Risiko, dass man sein Geld direkt an Kriminelle überweist, seien auch die Risiken der vermeintlichen Finanzanlage zu beachten: Bei Spekulationen am Finanzmarkt gibt es keine Garantien für Gewinne. Nicht selten sei das eingesetzte Geld komplett weg. Wichtig: Je höher das Renditeversprechen, desto höher ist auch das Risiko, heißt es von der Verbraucherzentrale. Beispiel: Wenn aus 250 Euro angeblich wie von Zauberhand in einer Woche mehrere tausend Euro werden oder 30 Prozent Profit innerhalb eines Jahres möglich sein sollen, sind die Versprechen zu schön, um wahr zu sein.


Nicht unter Druck setzen lassen:


In privaten Gruppen kann alles gepostet werden, ohne Chance auf (werbe)rechtliche Prüfung, so die Verbraucherschützer. Zudem werde in den Gruppen gerne Druck aufgebaut, indem Bilder von anderen den Erfolg der Methode beweisen sollen. Auch bei Telefon- oder Haustürgeschäften sollte man misstrauisch werden und Gespräche sofort abbrechen. Als Trick würden Nachfragen gerne gar nicht oder mit Gegenfragen beantwortet („Sehe ich so aus, als würde ich lügen?”).


Rechte der Betroffenen:


Eine Kontaktaufnahme ohne vorherige Zustimmung kann und sollte man stets abblocken, denn sie ist rechtlich nicht zulässig, heißt es. Bei einem Betrugsversuch sollte man sofort die Polizei einschalten. Sind bereits Kontodaten preisgegeben worden, sollte umgehend die eigene Bank informiert werden, so der Rat. Geld von den Betrüger:innen zurückzuerhalten, könne nahezu ausgeschlossen werden. Weiterführende Infos und Links: www.verbraucherzentrale.nrw/node/5201, riskante Investmentangebote auf Social-Media: www.verbraucherzentrale.nrw/node/63629

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