Arnsberger Feuerwehrleute sehen Rentenaltererhöhung kritisch

Das Land NRW will, dass Beamte von Berufsfeuerwehren in Zukunft arbeiten, bis sie 62 sind. Dagegen gibt es heute eine Mahnwache.

Feuerwehrmänner im Einsatz (Symbolbild). 
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Am heutigen Donnerstag rufen die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) und der Bund der Kommunalbeamten (komba NRW) zu einer Mahnwache vor dem Landtag auf. Zwischen 12 und 14 Uhr werden rund 300 Feuerwehrleute aus ganz NRW in Düsseldorf erwartet. Hintergrund sind die Pläne der Landesregierung, die Altersgrenze bei den NRW-Feuerwehren zukünftig auf bis zu 62 Jahre anzuheben. Begründet wird die geplante Anhebung mit dem Fachkräftemangel und der demografischen Entwicklung. Der Gesetzentwurf soll noch in diesem Jahr in den Landtag eingebracht werden. ver.di und komba fordern, dass die Altersgrenze von 60 Jahren bestehen bleibt.

"Einsatzfähigkeit gefährdet"

„Die gesundheitlichen Belastungen der Feuerwehrbeamtinnen und -beamten im Einsatzdienst sind anerkanntermaßen sehr hoch. Nach unserer Einschätzung wird die Zahl der Personen ansteigen, die durch die wachsenden Belastungen im Einsatzdienst dienstunfähig werden. Außerdem muss mit einem Anstieg der vorzeitigen Pensionierungen gerechnet werden. Eine längere Lebensarbeitszeit bedeutet, dass Planstellen vielfach länger durch dienstunfähige Beschäftigte belegt werden und demzufolge nicht durch junge Kolleginnen und Kollegen besetzt werden können. Dieser Umstand kann zu einer eingeschränkten Einsatzfähigkeit der Feuerwehren führen“, erklärt Tjark Sauer, ver.di NRW.

Unterstützung aus Arnsberg

Eine ähnliche Meinung vertreten die Beamten der Arnsberger Feuerwehr, die als einzige im Hochsauerlandkreis hauptamtlich als Feuerwehrleute arbeiten. Man sehe die geplante Anhebung der Altersgrenze sehr skeptisch, heißt es von der Stadt Arnsberg. Menschenrettung unter schwerem Gerät werde im fortgeschrittenen Alter sehr schwer. Belastungen im 24h-Schichtdienst seien generell schwerer auszuhalten, Die Übergangszeiten sei viel zu kurz und bereits jetzt ist die Wochenarbeitszeit mit 48 Stunden deutlich höher als die anderer Beamter. Eine Anhebung der Altersgrenze würde faktisch bedeuten, dass die Beamten länger bis zum Eintritt in die Pension arbeiten müssen.

Abwanderungen befürchtet

Auch der Verband der Feuerwehren in NRW und die Arbeitsgemeinschaften der Leiter der Berufsfeuerwehren NRW lehnen die geplante Anhebung des Rentenalters in einer gemeinsamen Stellungnahme ab. Da die Grenze in anderen Bundesländern (wie Rheinland-Pfalz und Niedersachsen) noch bei 60 liege, würden andere Arbeitsorte für Feuerwehrleute attraktiver, dies könne einen möglichen Personalmangel auslösen oder vergrößern. Statt einer allgemeinen Anhebung des Rentenalters müsse es individuelle Lösungen geben, wenn Beamte länger als vorgesehen arbeiten wollen.

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