Arnsberg: Geplante Kita-Schließungen

Die katholischen Wir-Kitas St. Michael in Arnsberg-Neheim und Maria Magdalena in Bruchhausen werden in rund drei Jahren dicht gemacht. Rund 160 Betreuungsplätze fallen dadurch weg. Die Stadt Arnsberg und der KiTa-Träger suchen jetzt nach neuen Betreuungsmöglichkeiten.

© DKJS/Jakob Erlenmeyer & Nikolaus Götz

Besonders von der Schließung betroffen ist die Bruchhausener KiTa. Dort werde es schwerer, neue Betreuungsplätze zu schaffen, so Michael John, Leiter des Arnsberger Jugendamtes. Deswegen sind aktuell mehrere Lösungen im Gespräch. So wird über die Einführung einer Wald-Kita oder die Erweiterung der bereits bestehenden städtischen Kita nachgedacht, heißt es. Eine endgültige Entscheidung dazu wird der Arnsberger Rat im Dezember fällen. Davor sind die Wir-Kitas Thema im Jugendhilfeausschuss der Stadt.

Besser sieht es hingegen in Neheim aus. "Dort können wir den Verlust der St. Michael KiTa ausgleichen", so John. Das liege unter anderem an der hohen Dichte von Kindergärten in Neheim. Ähnlich sehe es in Hüsten aus, heißt es. In Neheim läuft eine Petition gegen die Schließung des St. Michael Kindergartens. Dabei sind bislang rund 960 Unterschriften zusammen gekommen. Auch in Bruchhausen wird die WIR-Kita geschlossen. Eine Petition gegen die Schließung läuft dort ebenfalls. Beide Wir-Kitas nehmen durch die geplante Schließung keine neuen Kinder mehr auf.

Ende September hatte die Katholische Kita GmbH Hochsauerland-Waldeck angekündigt, welche Wir-Kitas in Arnsberg geschlossen werden sollen. Die St. Nobertus Kita in Arnsberg bekommt einen neuen Träger und wird weitergeführt. In der Stadt Arnsberg sind in den vergangenen Jahren 500 neue Kitaplätze entstanden.

Die weitere Planung der Stadt Arnsberg

In den letzten Jahren hatte die Stadt Arnsberg das Betreuungsangebot im Stadtgebiet wesentlich ausgebaut. "Innerhalb der letzten fünf Jahre sind 500 neue Kitaplätze bei uns entstanden", so Michael John. Dabei wurde auch viel investiert. Rund 20 Millionen Euro sind in den vergangenen fünf Jahren in die Arnsberger KiTas geflossen, heißt es. Auch neue Kitas wurden errichtet, zum Beispiel in Arnsberg-Bachum. Mitte Juni war bereits Richtfest an der neuen Kita. Die Kita wird künftig drei Regel-Kitagruppen mit insgesamt 55 Betreuungsplätzen für Kinder unter zwei und drei Jahren sowie Über-Dreijährige haben. Dazu kommen acht heilpädagogische Betreuungsplätze.

In der zweiten Jahreshälfte könnte es aber zu einem Abbau einiger Plätze kommen. Das habe unter anderem mit dem demografischen Wandel zu tun, so John. Berechnung hatten ergeben, dass immer weniger Kinder im Arnsberger Stadtgebiet betreuungspflichtig werden. Das biete aber auch neue Möglichkeiten. So könne das Angebot für körperlich oder geistig eingeschränkte Kinder verbessert werden, heißt es.

Die Katholische Kita GmbH Hochsauerland-Waldeck über weitere Standorte im HSK

Die Katholische Kita GmbH Hochsauerland-Waldeck ist einer der größten KiTa-Träger bei uns im Hochsauerlandkreis. Insgesamt unterhält die katholische Kirche 65 Standorte im HSK. 3.776 Kinder werden an diesen Standorten betreut. Das entspricht ungefähr einer Auslastung von 99 Prozent, so Geschäftsführer Michael Stratmann. Die Schließung der Arnsberger KiTas habe vor allem finanzielle Gründe, so Stratmann. Zu einem fehle es dem KiTa-Träger an Zuschüssen von der Stadt. Zum anderen sei die Situation in so gut wie jeder KiTa angespannt, da mehr Geld vom Land NRW fließen müsste, so Stratmann. Die Besonderheit an den Wir-Kitas sei außerdem, dass viele in alten Gebäuden aus den 50ern und 60er Jahren untergebracht sind. "Dort sind natürlich auch deutlich mehr Investitionen nötig, um zukunftsfähig zu bleiben. Deshalb hängt auch die Zukunftsfähigkeit der KiTas von der Landesregierung ab", so Stratmann.

Für die anderen Standorte im Sauerland sieht der Geschäftsführer der Wir-Kitas aber keine akute Gefährdung. "Die KiTa-Schließungen beziehen sich nur auf die beiden betroffenen Einrichtungen in Arnsberg. Andere KiTas im Hochsauerlandkreis sind nicht betroffen", so Stratmann.

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