Arnsberg: Geld für neue Kunst-Ausstellung

"Aufbruch ins Ungewisse. Das Erbe des Expressionismus zwischen Krieg, Revolution und Verfemung"

© Hochsauerlandkreis

Das Sauerland Museum in Arnsberg bekommt Geld vom Land. Es ist für den dritten und letzten Teil der Ausstellungsreihe zum Expressionismus. "Aufbruch ins Ungewisse. Das Erbe des Expressionismus zwischen Krieg, Revolution und Verfemung" lautet der Arbeitstitel für die dritte Kunstausstellung zum Expressionismus im Sauerland-Museum im Herbst 2025. Die Ausstellung beendet damit die Trilogie zum Expressionismus. Sie beleuchtet die Zeit von 1914 bis 1945 sowie die Auswirkungen auf die weitere Kunstgeschichte im 20. Jahrhundert. Das Projekt wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

August Macke eröffnete die Triologie

Mit August Macke war im Jahr 2019 in der Eröffnungsausstellung AUGUST MACKE - GANZ NAH ein einzelner expressionistischer Künstler in den Mittelpunkt gerückt worden. Macke wurde in Meschede geboren. Es gibt hier einen Kunst-Preis, der nach ihm benannt wurde.

Der zweite Teil der Trilogie 2021/2022 unter dem Titel "IM WESTEN VIEL NEUES – Facetten des rheinisch-westfälischen Expressionismus" zeigte die expressionistischen Tendenzen in Mackes Zeit und richtete den Blick auf die Provinzen Rheinland und Westfalen. Sie waren wichtige künstlerische Zentren im Westen des deutschen Kaiserreiches und der frühen Weimarer Republik, neben Berlin, Dresden und München.

In der Folge konsequent beleuchtet die dritte Ausstellung den Expressionismus in seiner Rolle und Funktion in Politik und Gesellschaft von 1914 bis 1945. Zudem richtet die Ausstellung den Blick auf sein Erbe im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts.

Hintergrund der Ausstellung

Ab 1914 war nichts mehr ohne den Krieg denkbar. Viele Künstler und Intellektuelle begrüßten zunächst den Krieg, leisteten propagandistische Arbeit und meldeten sich freiwillig zum Einsatz an der Front. Sie machten schmerzhafte (Grenz-)Erfahrungen, die sie oftmals im künstlerischen Ausdruck reflektierten. So entwickelten sie das revolutionäre Selbstverständnis expressionistischen Schaffens weiter und belebten den künstlerischen Austausch in den Zwischenkriegsjahren, so das Museum. Die Vielschichtigkeit der Kunst zwischen Krieg, Frieden, Revolution, Demokratie und wirtschaftlichen Achterbahnfahrten belegten expressionistische Werke bis hin zu ihrer Vereinnahmung, Verfolgung und Verfemung im Nationalsozialismus, der in seiner Selbstdarstellung auf die Sprache des Expressionismus zurückgriff. Gerade vor diesem Hintergrund stelle sich die Ausstellung die Aufgabe, einen Ausblick auf Erbe und Wirkung des Expressionismus im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts zu geben und seinen Einfluss auf weitere Entwicklungen in der Kunstgeschichte zu skizzieren.

Sammlung Gerhard Schneider

Alle gezeigten Werke gehören zur Sammlung Gerhard Schneider, einige stammen aus Künstlernachlässen. Der gebürtige Sauerländer Gerhard Schneider wurde in Marsberg geboren und lebt heute in Olpe. Er trägt mit seiner umfangreichen Sammlung wesentlich zur Aufarbeitung der Wirkungsgeschichte expressionistischer Kunst bei, so das Museum. Zu seiner Sammlung gehören Werke u.a. von Max Brüning, Paul Kleinschmidt, Edmund Kesting, Gerd Böhme und Robert Liebknecht. Ergänzt wird die Ausstellung mit kulturhistorischen Objekten aus der regionalen Sammlung der Museumslandschaft des Hochsauerlandkreises und des Sauerland-Museums.

skyline