Arnsberg: Bohren nach Erdwärme in Oeventrop

Die Neue Mitte Oeventrop soll klimafreundlich mit Erdwärme geheizt werden

© Stadt Arnsberg

Eine Kita und die Schule sind Teil der Neuen Mitte Oeventrop. Die Arbeiten dort gehen weiter – nicht nur über, sondern auch unter der Erde. Weil das gesamte Areal künftig klimafreundlich mit Wärme aus dem Erdreich über die Stadtwerke Arnsberg versorgt werden soll, laufe auf dem Baugelände derzeit ein sogenannter Geothermal Response Test, so die Stadt.

Sole-Wasser-Wärmepumpe

Für die geplante Wärmeversorgung soll eine Sole-Wasser-Wärmepumpe realisiert werden. Sole-Wasser-Wärmepumpen nutzen Erdwärme als Energiequelle, denn im Erdreich ist eine Mange thermische Energie gespeichert. Dazu ist es im Vorfeld notwendig, mit einer Erdwärmesonde die gesteinsspezifischen sowie thermodynamischer Parameter (Leitfähigkeit, volumetrische Wärmekapazität) sowie den Wärmeübergangswiderstand zu bestimmen. An einer Bohrung im Erdreich wird die Testanlage angeschlossen, die den Betrieb der Sonde über einen längeren Zeitraum simuliert.

Hinter dem Test steckt eine komplexe Technik: An die Erdwärmesonde werden eine Umwälzpumpe und ein Heizelement sowie Sensoren zur Aufzeichnung der Vor- und Rücklauftemperatur angeschlossen. Wasser wird im Kreis gepumpt, dieses wird dann durch ein Heizelement erwärmt. Das so erwärmte Wasser strömt durch die Erdwärmesonde und kühlt sich dabei ab. Die Austrittstemperatur des Wassers aus der Sonde wird gemessen, das Wasser läuft wieder durch das Heizelement und der Kreislauf wiederholt sich.

Dieser Test dauert mehrere Tage. Die Ergebnisse werden anschließend durch einen Geologen mittels Software ausgewertet und in einem Abschlussbericht zusammengefasst. Ist der Bericht positiv, beginnt das Genehmigungsverfahren für das eigentliche Sondenfeld.

Durch die Nutzung von Erdwärme kann auf eine Wärmeversorgung mit fossilen Energieträgern verzichtet werden. Neben dem wichtigen Beitrag zum Klimaschutz können auf diese Weise auch die Energiekosten erheblich gesenkt werden.

skyline