Anzahl der Verkehrsunfälle im Sauerland leicht gestiegen

Die Polizei im Hochsauerlandkreis hat heute ihre Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2021 vorgestellt. Junge Erwachsene sind nach wie vor überproportional häufig an Verkehrsunfällen beteiligt.

© Polizei Hochsauerlandkreis

Im vergangenen Jahr sind im Hochsauerlandkreis etwas mehr Verkehrsunfälle passiert als 2020. Das zeigt die Verkehrsunfallstatistik, die heute von der Polizei vorgestellt worden ist. Die Zahlen sind um 1,9 Prozent auf 8234 gestiegen. Insgesamt sind 2021 die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich spürbar gewesen, so die Polizei. Durch geschlossene Geschäfte und Einrichtungen, gestiegene Homeoffice-Möglichkeiten und Kurzarbeit war weniger Straßenverkehr im Hochsauerlandkreis unterwegs. Im Vor-Coronajahr 2019 sind im HSK deutlich mehr mehr Verkehrsunfälle, nämlich 9900 passiert.

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Mehr Verkehrstote

2021 zählte die Polizei im HSK 13 Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang. Das sind 2 Verkehrstote mehr, als im Vorjahr. Unter den Verkehrsunfall-Opfern waren laut Polizei sechs Autoinsassen, fünf Motorradfahrer und zwei Fußgänger.


2019 lag die Zahl der Verkehrstoten im Hochsauerlandkreis auf Rekordniveau: 18 Menschen starben auf unseren Straßen, die meisten Motorradfahrer.


Trotz pandemiebedingt fehlender Veranstaltungen, geschlossenen Diskotheken und Zutrittsbeschränkungen bei Gaststätten stieg im Jahr 2021 die Anzahl der Verkehrsunfälle mit der Ursache Alkohol auf nunmehr 95 (84) Unfälle an. Die Anzahl der Unfälle, bei denen der Konsum von Drogen oder anderen berauschenden Mitteln festgestellt wurde, stieg im Jahr 2021 auf 27 (19). Das Gefahren- und Unrechtsbewusstsein beim Konsum von Alkohol und/oder Drogen im Zusammenhang mit dem Führen von PKW scheint weiterhin nicht ausreichend vorhanden, so die Einschätzung der Polizei.

© Polizei Hochsauerlandkreis
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Kinder und Junge Erwachsene als Opfer von Verkehrsunfällen

Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall verletzt oder getötet zu werden, liegt für Kinder im Hochsauerlandkreis im Bereich des Landesdurchschnitts ( HSK 203, Land 202), so die Polizei. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der verletzten Kinder auf 70 (2020: 58). Vor Corona lag die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten Kindern aber noch deutlich höher.


Junge Erwachsene sind im Hochsauerlandkreis weiter überdurchschnittlich häufig an Verkehrsunfällen beteiligt. Obwohl der Anteil der 18 bis 24-jährigen an der Bevölkerung im Hochsauerlandkreis nur bei 7,3 Prozent liegt, sind sie unter den verletzten Verkehrsteilnehmern mit 18,6 Prozent vertreten. Die sogenannte "Verunglücktenhäufigkeitszahl" liegt bezogen auf alle Altersgruppen im HSK bei 360 Verunglückte pro 100.000 Einwohner. Bei den „Jungen Erwachsenen“ ist dieser Wert mit 914 Verunglückten pro 100.000 Einwohner mehr als doppelt so hoch, zeigt die Polizeistatistik. Ein Faktor, der auf die Unfallentwicklung im HSK Einfluss hat, sei die eingeschränkte Möglichkeit der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Die Bewohner des HSK sind sehr viel häufiger auf das Fortbewegungsmittel „PKW“ angewiesen, um zu ihren Zielorten zu gelangen, als die Bewohner einer Großstadt. Dies führt in Verbindung mit weiteren Faktoren (z.B. Risikobereitschaft) zu einer höheren Unfallgefahr und zu einer höheren Anzahl von verunglückten „Jungen Erwachsenen“. Im Jahr 2021 wurden 173 „Junge Erwachsene“ bei Verkehrsunfällen verletzt und/oder getötet. Dies entspricht einem Rückgang um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr.


Die Verunglücktenhäufigkeitszahl (VHZ) gibt an, wie viele Personen - bezogen auf eine Vergleichsgröße von 100.000 Einwohnern - bei Verkehrsunfällen verletzt oder getötet wurden.

skyline