Am Möhnesee starten jahrelange Bauarbeiten

Wege am Möhnesee und auf der Staumauer bleiben während der Bauphase größtenteils begehbar.

© Morris Willner/FUNKE Foto Services

Am Möhnesee starten umfangreiche Baumaßnahmen mit Arbeiten am Ausgleichsweiher. Die Wege rund um den Weiher bleiben – abgesehen von kurzfristigen Sperrungen für Kraneinsätze oder ähnliche Arbeiten – weitgehend öffentlich zugänglich. Auch die Mauerkrone bleibt begehbar, so der Ruhrverband. Er entleert den Ausgleichsweiher unterhalb der Möhnetalsperre bis voraussichtlich Ende Oktober. Grund dafür sind umfangreiche Bauarbeiten, so der Ruhrverband. Er hatte bereits im vergangenen Jahr vorbereitende Maßnahmen getroffen und bei leerem Ausgleichsweiher eine vorhandene Baustraße vorbereitet. Weil es zu viele Niederschläge gab, konnte eine erste größere Bauphase allerdings nicht umgesetzt werden, der Weiher wurde daher zwischenzeitlich wieder eingestaut.

In diesem Jahr werden nun mehrere Maßnahmen gebündelt, heißt es. Dabei wird das Bruchsteinmauerwerk an der Staumauer, an den Wandungen der Schieberhäuser sowie an den Flügelwänden der Kaskaden instandgesetzt. Gleichzeitig erfolgt ab dem 2. September auf der Nordseite des Ausgleichsweihers ein vollständiger Neubau des Durchlassbauwerks des Westricher Bachs, auch „Birkebach“ genannt. Dieses wird gegen ein neues Stahl-Maulprofil ersetzt. Der Austausch ist notwendig, da das bestehende Bauwerk bauliche Schäden aufweist und hydraulisch nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, so der Ruhrverband. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis zum 15. September dauern. Im Zuge dieser Maßnahme wird die Zufahrtsstraße zum Weiher ab Hausnummer 11 für den PKW-Verkehr voll gesperrt. Für Fußgänger wird eine ausgeschilderte Umgehung durch das angrenzende Waldstück eingerichtet.

Darüber hinaus wird die Kegeldüse an der Grundablassleitung III durch eine Hilfskonstruktion ersetzt. Sie ermögliche es, im Winterhalbjahr bei wieder eingestautem Weiher den Korrosionsschutz im Endstück der Grundablassleitung zu erneuern. Parallel wird der Auslaufbereich des Hauptkraftwerks mit einer temporären Erhöhung aus Betonquadern versehen. Zudem wird im Weiherbett ein rund 180 Meter langer Kanal gebaut. Er soll sicherstellen, dass auch bei entleertem Weiher eine kontrollierte Wasserabgabe über das Hauptkraftwerk sowie über einen bestehenden Betriebskanal möglich ist. Am Nebenkraftwerk werden die beiden Turbineneinlaufschütze grundlegend instandgesetzt. Sie stammen aus dem Jahr 1953, als der Ausgleichsweiher gemeinsam mit dem heutigen Haupt- und Nebenkraftwerk in Betrieb genommen wurde. Zusätzlich erhält die sogenannte Mindestwasserabgabeleitung zwei neue Verschlussorgane. Diese Leitung gewährleiste, dass bei einem unerwarteten Ausfall der Turbinen weiterhin Wasser in den Unterlauf der Möhne abgegeben werden kann.

Arbeiten an der Staumauer

Auch an der Staumauer sind Arbeiten geplant. Dort werden im Rahmen von Taucheinsätzen Revisionsverschlüsse auf zwei Grundablasseinläufe gesetzt. In deren Schutz erfolgen anschließend Kontrollarbeiten sowie die Instandsetzung eines defekten Hydraulikzylinders. Die Maßnahmen markieren den Auftakt zu einer mehrjährigen Sanierungsphase am Ausgleichsweiher. In späteren Bauphasen werden unter anderem die Kegeldüse an der Grundablassleitung II, das Grundablassschütz sowie die Stauklappe am Nebenkraftwerk saniert oder durch neue Bauteile ersetzt.

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