8000 Unterschriften für Erhalt Notfallpraxis Sundern

Im NRW-Gesundheitsministerium in Sundern sind 8000 Unterschriften für den Erhalt der Notfallpraxis übergeben worden

Eine Initiative aus Sundern hat am Wochenende beim NRW-Gesundheitsministerium in Düsseldorf 8000 Unterschriften übergeben. Damit setzt sich die Initiative um den Kommunalpolitiker Serhat Sarikaya für den Erhalt der Notfallpraxis in Sundern ein. Die Notfallpraxis sei ein wichtiger Baustein der medizinischen Versorgung in Sundern, heißt es in einem Brief an das Ministerium. Gerade in einer Stadt mit ländlicher Struktur und dezentral liegenden Dörfern sei ein wohnortnaher Zugang zu einer hausärztlichen Versorgung wichtig. Nach den Plänen der kassenärztlichen Vereinigung soll die Notfallambulanz in Sundern zum 1. Februar 2024 geschlossen werden. Patienten aus Sundern sollen dann die Notfallambulanz in Hüsten nutzen.

Für Dr. Hans-Heiner Decker von der Kassenärztlichen Vereinigung, Bezirksstelle Arnsberg, ist die Schließung der Notfallpraxis in Sundern alternativlos.

Medizinische Hilfe am Wochenende

Wenn die Notfallpraxis der KVWL in Sundern geschlossen wird, wird der Rettungsdienst für zahlreiche Bagatelle und kleinere Erkrankungen ausgenutzt werden, schreibt die Initiative für den Erhalt der Notfallpraxis in Sundern. Es gehe nicht um eine Notfallversorgung zum Beispiel bei einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall. Es gehe hier um die Versorgung an Wochenenden und an Feiertagen, an denen Menschen medizinische Hilfe bei zum Beispiel fieberhaften Atemwegsinfekten, Harnwegsinfekten, Schnittverletzungen, entgleistem Blutdruck, entzündeten Wunden etc. brauchen. Dafür bestehe die Notfallpraxis. Daher kämen viele Menschen nach Sundern, denn in Balve, Meschede und weiteren Orten in umliegender Nähe gibt es keine Notfallpraxis. Ein Krankenhaus oder Gesundheitscampus werde diese Fälle an den Tagen außerhalb der hausärztlichen Öffnungszeiten nicht versorgen.


Resolution des Stadtrates

Auch der Rat der Stadt Sundern hatte die Verlegung der Notfallpraxis zum Klinikum Hochsauerland nach Hüsten in einer Resolution abgelehnt und die KVWL aufgefordert, diese Maßnahme nicht umzusetzen und die getroffene Entscheidung zu revidieren. Denn: Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung Sunderns könnte diese Notfallpraxis am Klinikum innerhalb von 30 Minuten selbstständig erreichen. Bei Erkrankungen und Beschwerden, deren Ursachen unklar sind, sei aus vielerlei Hinsicht eine schnellstmögliche ärztliche Intervention geboten.

skyline