40 Wisente im Rothaargebirge erwarten ihr Schicksal

In großer Runde wird über die Zukunft der Wisente beraten. Der Kreis Siegen-Wittgenstein hatte auf dem Areal ihrer Winterfütterung ein Gatter um die Herde gebaut

© Wisent-Welt-Wittgenstein e.V.

Wie geht es mit dem Wisent-Artenschutzprojekt im Rothaargebirge weiter? Dazu laufen aktuell Gespräche. Dabei sind der Kreis Siegen-Wittgenstein, die zuständigen Ministerien des Landes NRW, die Bezirksregierung Arnsberg, der Landesbetrieb Wald und Holz NRW und die Wittgenstein-Berleburg’sche Rentkammer. Die Vertragspartner prüfen u.a., wie die auf 40 Tiere angewachsene Herde reduziert werden kann, so der Kreis Siegen-Wittgenstein.

Wisente sind seit diesem Winter in einem Gatter

2013 waren die ersten Wisente für das Artenschutz-Programm ausgewildert worden. Seitdem kommen sie jedes Jahr im November in das damals eingerichtete Auswilderungs- und Versuchsgehege zur Winterfütterung. Auch in diesem Winter. Das Managementgatter sei quasi um die Herde herum errichtet worden, ohne eine Fluchtbewegung auszulösen, so ein Kreissprecher.

Schäden angerichtet

Der Hochsauerlandkreis hatte das Wisent-Projekt von Anfang an abgelehnt. Die Wisente machten allerdings nicht vor den Kreisgrenzen halt und fraßen die Rinde von Bäumen ab. Das löste einen Jahre dauernden gerichtlichen Streit mit Schmallenberger Waldbauern aus, den diese letztendlich gewannen. Der Wisentverein hat sich mittlerweile aufgelöst und so ist keiner richtig zuständig für die ausgewilderten Tiere.

Kreis Siegen-Wittgenstein: Winterfütterung und Gatterbau

Der Kreis Siegen-Wittgenstein sei als einer der Vertragspartner des öffentlich-rechtlichen Vertrages involviert, heißt es vom Kreis. Das Veterinäramt hatte die Winterfütterung der Tiere übernommen hat, weil der Eigentümer, der Trägerverein, dies auch auf Aufforderung hin nicht getan hatte. Zudem baue der Kreis Siegen-Wittgenstein – mit finanzieller Förderung des Landes – das Managementgehege, das auch Teil der Ergebnisse des „Runden Tisches“ ist.

In der Wisent-Wildnis in Bad Berleburg kommen Besucherinnen und Besuchern den großen Tieren relativ nah. Sie sei sozusagen das „Guckloch in das Artenschutzprojekt“, so der Kreis. Zu Gesprächen mit den neuen Eigentümern des Schaugeheges sei es bislang nicht gekommen. Das bedauerten nach Aussage des Kreises Siegen-Wittgenstein alle Vertragspartner sehr.

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