125 Jahre Handwerkskammer Südwestfalen

Die regionale Handwerkskammer hat am Samstag in Olsberg ihr 125-jähriges Bestehen gefeiert. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz war dabei.

© Thomas Sommer, HWK SWF

Am 25. April 1900 wurde im Alten Rathaus Arnsberg die Handwerkskammer (HwK) zu Arnsberg gegründet, die später zur HwK Südwestfalen wurde. In der Olsberger Konzerthalle hat dazu am Freitag eine Jubiläumsfeier zum 125-jährigen Bestehen stattgefunden. Rund 640 Gäste aus Handwerk, Politik und Wirtschaft nahmen daran teil, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz. Er unterstrich: „Südwestfalen gehört auch deshalb zu den schönsten, wirtschaftsstärksten und lebenswertesten Regionen der ganzen Bundesrepublik, weil sie eine der handwerksstärksten ist – dazu möchte ich Ihnen ganz herzlich gratulieren.“

Mehr Digitalisierung - weniger Bürokratie

Weiter betonte der Bundeskanzler, dass eine duale Ausbildung in Deutschland keine Ausbildung zweiter Klasse sei – ganz im Gegenteil. „Die Ausbildung in einem Handwerksbetrieb ist für viele junge Menschen in Deutschland besser als der Irrweg einer akademischen Ausbildung, auf dem sie scheitern.“ Das haben ihm seine mehrfachen Besuche des Berufsbildungszentrums Arnsberg gezeigt. Auch Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), hob die besondere Rolle des Handwerks in der Gesellschaft hervor. Ihm laufe jedes Mal ein Schauer über den Rücken, wenn er daran denke, was die Handwerkskammern für einen Wert haben. „Das Handwerk verwaltet sich selbst, das ist die höchste Form der Demokratie“, betonte Dittrich.

Im Anschluss an seine Rede überreichte Dittrich dem Handwerkskammerpräsident Jochen Renfordt die goldene Ehrennadel des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, die höchste Auszeichnung, die das Handwerk in Deutschland zu vergeben hat. Renfordt forderte für die Zukunft: „Was es im Handwerk braucht, ist mehr Power bei der Digitalisierung, frische junge Köpfe und weniger Bürokratie.“

Über die Handwerkskammer

Die Handwerkskammer Südwestfalen vertritt rund 13.100 Betriebe. In diesen Betrieben arbeiten rund 78.000 Menschen, darunter 5.800 Auszubildende. Gemeinsam erwirtschaften sie jährlich rund 10 Milliarden Euro Umsatz. Bei uns im Hochsauerlandkreis gehören Ende 2024 3.714 Betriebe der Kammer an.

Die Aufgaben der Kammer gliedern sich in drei Bereiche: Beratung, Bildung und Interessenvertretung. Sie setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Anliegen der Betriebe ein und sie vertritt die Interessen der Unternehmen in kommunalen und überregionalen Gremien. Ein Schwerpunkt liegt auf der beruflichen Bildung. Die Kammer betreibt in Arnsberg ein großes Berufsbildungszentrum. Dort werden Auszubildende überbetrieblich geschult. Meisterkurse in 14 Berufen und zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten werden angeboten. Auch Aufgaben wie die Abnahme von Prüfungen gehören zu den Aufgaben der Kammer. Ziel ist es, die Betriebe praxisnah zu unterstützen und unnötige staatliche Eingriffe zu vermeiden.

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