160 Kita-Plätze sollen in Arnsberg wegfallen

Der katholische Trägerverbund reagiert auf finanzielle Kürzungen der Stadt Arnsberg

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In Arnsberg werden 160 Betreuungsplätze in katholischen Kitas wegfallen. Das hat der Trägerverbund "Wir-Kitas" angekündigt. Es sei das erste Mal, dass Einrichtungen geschlossen werden müssten. Als Grund gibt der Trägerverbund die Kürzung der freiwilligen Zuschüsse der Stadt Arnsberg um mehr als die Hälfte an. Es würde keine Kita kurzfristig geschlossen, so der katholische Trägerverbund. Laufende Betreuungsverträge behielten ihre Gültigkeit. Aktuell gibt es im Arnsberger Stadtgebiet 16 Wir-Kitas.

8 Gruppen sollen in den "Wir-Kitas" wegfallen

In den sozialen Medien kursierte unter Arnsberger Eltern schon am Vormittag die Information, dass Betreuungsplätze wegfallen. Am Mittag äußerten sich die Geschäftsführer der KITA gem. GmbH Hochsauerland-Waldeck, Josef Mertens und Michael Stratmann, in einer Medieninformation offiziell zu ihren Plänen.

" Die bevorstehende Reduzierung des Betreuungsangebotes in Arnsberg von derzeit 1.022 Plätzen um 160 Plätze ist eine Folge der vom Rat der Stadt beschlossenen Kürzungen der Zuschüsse zu den Trägeranteilen für die katholischen Kitas um mehr als 175.000 Euro jährlich. Die freiwilligen Zuschüsse der Stadt Arnsberg wurden für die kirchlichen Kitas somit um 55 Prozent gekürzt. Mit 16 WIR-KITAs in Trägerschaft der katholischen KITA gem. GmbH Hochsauerland-Waldeck ist der Verbund auf dem Gebiet der Stadt Arnsberg der größte Anbieter in der frühkindlichen Bildung und Kinderbetreuung. In bisher 50 Gruppen werden Kinder betreut."

Jetzt sei der Träger gezwungen eine Reduzierung des Angebots, um bis zu acht Gruppen vorzunehmen, so der Trägerverbund. „Nur so können wir den Betrieb der Kindertageseinrichtungen auch künftig verlässlich sicherstellen“, betonen Josef Mertens und Michael Stratmann. Die derzeitige nicht auskömmliche KiBiz-Finanzierung aller Kitas in NRW sei nicht ursächlich für diesen Schritt, belaste die Situation aber zusätzlich. „In den Gesprächen im vergangenen Jahr haben wir gegenüber der Stadt und Politik sehr deutlich gemacht, dass im Falle der Zuschusskürzungen mit Angebotsanpassungen zu rechnen sei“, führen die Geschäftsführer rückblickend aus. „Zuletzt haben wir im Oktober 2023 das Jugendamt über die Finanzsituation, die anstehenden Entscheidungen und die drohende Reduzierung der Betreuungsplätze informiert. Die Stadt habe klargestellt, dass sie keine zusätzlichen Mittel bereitstellen wird und Kita-Schließungen zu verkraften seien.“


Welche Gruppen geschlossen werden, wird geprüft

Für die 16 WIR-KITAs in Arnsberg bedeute diese Entwicklung nun, dass im kommenden Jahr eingehend untersucht wird, welche Gruppen geschlossen werden, so der katholische Trägerverbund. In einem Bewertungsprozess und in enger Abstimmung mit den Vertretern aus den Pastoralen Räumen, Kirchenvorständen und dem Verwaltungsrat werde das weitere Vorgehen abgestimmt. „Momentan gehen wir davon aus, dass sich der Betrieb künftig nur sicherstellen lassen wird, wenn wir uns auf weniger Einrichtungen in der Fläche fokussieren. Die Schließung einzelner Gruppen erscheint nicht sinnvoll. Deshalb planen wir momentan mit der Schließung ganzer Einrichtungen“, beschreibt Josef Mertens den aktuellen Planungsstand.

Die Familien, die bereits heute Kinder in die Obhut der WIR-KITAs gegeben haben, möchte Michael Stratmann beruhigen: „Wir können und werden keine KITA kurzfristig schließen. Bestehende Betreuungsverträge behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit."

Info für Mitarbeitende

In einem Schreiben wurden auch die Mitarbeitenden über die Entwicklung informiert. „Alle Arbeitsverträge bleiben erhalten und die betroffenen Mitarbeitenden werden in einer anderen WIR-KITA weiterbeschäftigt“, so Michael Stratmann. Für die kommenden Monate versprechen Josef Mertens und Michael Stratmann eine offene und umfassende Informationskultur auf allen betroffenen Ebenen. „Diese notwendigen Entscheidungen fallen einem nicht leicht, viele Szenarien wurden betrachtet und Optionen geprüft – aber der Prozess ist leider unausweichlich“, stellen die beiden Geschäftsführer fest.

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