Verkaufsoffene Sonntage im Sauerland sind wichtig
Veröffentlicht: Dienstag, 27.08.2024 00:26
Stadtfeste mit einem großen Unterhaltungsprogramm und einem verkaufslocken Menschen in die Innenstädte
Die verkaufsoffenen Sonntage bleiben auch für die Städte im Sauerland wichtig. Die Geschäfte dürfen nur im Zusammenhang mit einer Veranstaltung, wie zum Beispiel dem Fresekenmarkt in Neheim oder dem Mescheder Stadtfest, laufen. Am kommenden Wochenende sind verkaufsoffene Sonntage im Rahmen des Altstadtfestes in Brilon und des Stadtfestes in Sundern.
Den Werbegemeinschaften in den Innenstädten gehe es dabei nicht um höhere Umsätze. Die Verkaufsoffenen Sonntage mit Unterhaltungsprogramm dienten allein der Imagepflege, so Konny Buchheister von "Aktives Neheim". Die verkaufsoffenen Sonntage sollen zusätzliche Menschen in die Innenstädte bringen. Ein attraktives Unterhaltungsprogramm koste die Werbegemeinschaften einiges, so Buchheister.
Bei einer aktuellen Umfrage der IHK NRW hatten sich die meisten Werbegemeinschaften 4 verkaufsoffene Sonntag im Jahr gewünscht. Die IHK hatte über 250 Interessen- und Werbegemeinschaften zur Bedeutung der Sonntagsöffnungszeiten befragt. Diese lokalen Akteure setzen sich in ihren Städten und Quartieren für die Lebensqualität und Wirtschaft vor Ort ein und organisieren häufig Feste und Veranstaltungen, die mit Sonntagsöffnungen verbunden sind, so die IHK.
Rund 65 Prozent halten die verkaufsoffenen Sonntage für sehr wichtig.
"Baustein für zukunftsfähige Stadtentwicklung"
Hintergrund der IHK-Umfrage sind unter anderem Klagen gegen Sonntagsöffnungen, die deren Durchführung oder bereits die Beantragung verhindern. „Sonntagsöffnungen sind nach wie vor ein wichtiger Baustein für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung. Das Land muss sich weiter für pragmatische Regelungen im Ladenöffnungsgesetz einsetzen. Die Kommunen sollten ihre lokale Wirtschaft bei der Beantragung unterstützen“, sagt Sven Schulte, Fachpolitischer Sprecher für Handel und Stadtentwicklung von IHK NRW.
Ergebnisse der IHK-Umfrage
Die Umfrage zeigt klar: Sonntagsöffnungen sind weiterhin wichtig und gewünscht. Für den Einzelhandel stehen laut Umfrage weniger die Mehrumsätze im Vordergrund, sondern die Möglichkeit, die Einkaufsbereiche zu präsentieren, das Image zu stärken und langfristig neue Kunden zu gewinnen. Weniger als die Hälfte der befragten Gemeinschaften verzeichnet überdurchschnittliche Umsätze an Sonntagen im Vergleich zu regulären Werktagen. Nur der Weg zur Sonntagsöffnung bereitet Probleme: Ein weiteres zentrales Ergebnis ist daher der Wunsch nach Planungssicherheit. Die Anzahl der Sonntagsöffnungen ist weniger entscheidend als klar definierte und verlässliche Termine, die eine bessere Vorbereitung und Durchführung ermöglichen. Planungssicherheit minimiert Kosten für Marketing und Personaleinsatz, während kurzfristige Klagen das Gegenteil bewirken und oft dazu führen, dass Sonntagsöffnungen gar nicht erst beantragt werden.
IHK-Hauptgeschäftsführer: Dr. Ralf Mittelstädt „Wir möchten alle beteiligten Akteure – Politik und Verwaltung auf Landes- und kommunaler Ebene sowie Gewerkschaften und Kirchen – dafür sensibilisieren, dass eine Blockadehaltung nur zur Lasten Aller geht. Besser wäre es, sich vor Ort für den Erhalt einer lebendigen Innenstadt einzusetzen, als durch kurzfristige Klagen jegliche Planungssicherheit zu zerstören“, fordert Schulte mit Blick auf die Umfrage.