Lange Haftstrafe für Warsteiner Brandstifter

Wegen einer Serie von Brandstiftungen muss ein Mann aus Warstein lange ins Gefängnis. Das Landgericht Arnsberg verurteilte ihn heute zu einer Haftstrafe von fast zehn Jahren.

© Radio Sauerland

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Angeklagte zwischen August 2022 und April 2023 insgesamt sieben Feuer gelegt hat, u.a. hatte er an der Hauptstraße in Warstein entlang der B55 drei Mehrfamilienhäuser in Brand gesteckt, so auch bei seiner letzten Tat im Frühjahr. Damals musste die Feuerwehr sogar mehrere Personen aus dem brennenden Gebäude befreien. Acht Menschen erlitten damals Rauchvergiftungen. Das Landgericht verurteilte ihn deshalb u.a. wegen besonders schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung zu insgesamt neun Jahren und zehn Monaten Haft. Zudem muss der Mann in eine Entziehungsanstalt.

Erheblicher Sachschaden

Der Prozess vor dem Landgericht gegen den 43-Jährigen lief seit Oktober. Seit seiner Festnahme im April sitzt er in der JVA Hamm in Untersuchungshaft. Bei allen Bränden, für die der Mann jetzt verurteilt wurde, war laut Anklage erheblicher Sachschaden entstanden. Bei der ersten Tat setzte der jetzt verurteilte Brandstifter ein leerstehendes Mehrfamilienhaus in Brand. Das nächste Mehrfamilienhaus – ebenfalls an der Hauptstraße – zündete er im Oktober an. Vorher soll der Mann einen VW-Crafter in Meschede in Brand gesteckt haben. Seine vermutlich letzte Tat führte ihn erneut zur Warsteiner Hauptstraße an die B55.

Dramatischer Einsatz

Diese Tat hatte einen dramatischen Einsatz zur Folge, wie es die Feuerwehr Warstein damals beschrieb: "Das Feuer hatte das Treppenhaus des mehrstöckigen Gebäudes bereits komplett in dicken schwarzen Rauch gehüllt. Im obersten Stockwerk standen zwei Personen in dem hochtoxischen Brandrauch und versuchten durch Schreien und Winken auf sich aufmerksam zu machen. Die beiden Jugendlichen wurden schnellstmöglich mit der Drehleiter aus dem verrauchten und brennenden Gebäude gerettet. Parallel gingen mehrere Trupps unter Atemschutz in das Gebäude, um nach weiteren vermissten Personen zu suchen. Bei Nullsicht kämpften sich die Trupps Etage um Etage vor. Auch die Nachbargebäude wurden durch die Einsatzkräfte zunächst evakuiert. Alle weiteren Personen, die sich im Haus aufgehalten hatten, konnten sich eigenständig in Freie retten." Für diesen Feuerwehreinsatz musste die B55 stundenlang gesperrt werden.

Weitere Meldungen

skyline