Cannabis-Legalisierung: Das sagt NRW-Innenminister Reul dazu

Ob Cannabis wirklich in Deutschland legalisiert wird, steht in den Sternen. Es gibt Fürsprecher, aber auch einige, die dagegen sind. Beispielsweise NRW-Innenminister Herbert Reul. Wir haben ihn zum Interview getroffen.

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Das Bundeskabinett hat im Oktober Eckpunkte für eine Cannabis-Legalisierung in Deutschland beschlossen. Cannabis und der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) sollen in Zukunft rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden. Erwerb und Besitz von bis zu 30 Gramm "Genusscannabis" sollen straffrei, privater Eigenanbau in begrenztem Umfang erlaubt und ein Verkauf an Erwachsene in "lizenzierten Fachgeschäften" und möglicherweise auch Apotheken ermöglicht werden. Ob es wirklich dazu kommt, ist aber noch offen. Internationale und europarechtliche Regeln zum Umgang mit Cannabis könnten der Legalisierung in Deutschland entgegenstehen. Der rechtliche Rahmen biete "begrenzte Optionen, das Koalitionsvorhaben umzusetzen", heißt es auch in dem vom Kabinett beschlossenen Eckpunktepapier. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach könne sich eine Freigabe für das Jahr 2024 vorstellen. Die Eckpunkte sind nur ein Zwischenschritt. Im Zuge eines Gesetzgebungsverfahrens, wenn es denn dazu kommt, können sich viele Details noch ändern.

Herbert Reul über Cannabis-Freigabe: "Ich habe null Verständnis für"

So oder so ist klar, dass es neben den Befürwortern aus der Ampel-Regierung - SPD, Grüne und FDP - viel Kritik gibt. Beispielsweise hat sich der Apothekerverband schon gegen eine Freigabe positioniert. Auch aus CDU und CSU-Kreisen gibt es negative Stimmen gegenüber diesem Prestigeprojekt.

Eine der negativen Stimmen ist Herbert Reul, langjähriger NRW-Innenminister. Der CDU-Politiker, der beispielsweise mit seiner verteidigenden Haltung für die Polizei in NRW schon einiges an Kritik einstecken musste (Naziskandale in Polizei-Direktionen oder die Tötung eines 16-jährigen Flüchtlings durch Polizisten), sieht in einer Freigabe von Cannabis große Gefahren auf Deutschland zukommen. Welche das sind und was er für Alternativvorschläge hat, erklärt im exklusiven Interview mit unserem Kollegen José Narciandi.

Autoren: José Narciandi & Joachim Schultheis (mit dpa)

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