Andrang bei der Telefonseelsorge Hochsauerland

Die Wartelisten bei Psychologen und Therapeuten sind lang. Deshalb suchen mehr Menschen ein Gespräch mit der Telefonseelsorge.

© Telefonseelsorge HSK

Der Bedarf nach einem Gespräch mit der Telefonseelsorge im Hochsauerlandkreis steigt. Nicht alle Anrufer kommen durch, wenn sie jemandem ihre Probleme anvertrauen möchten. Dabei ist die Telefonseelsorge von Montag bis Samstag im 5 Schichten- Dienst im Einsatz. Durch einen Verbund mit 3 anderen Dienststellen sei eine Erreichbarkeit rund um die Uhr gewährleistet, so die Leiterin der Telefonseelsorge Hochsauerland der Diakonie Ruhr-Hellweg, Tina Schwefer.

Die Telefonseelsorge Hochsauerland nimmt im Durchschnitt ca. 500 Gespräche im Monat entgegen. Frauen rufen häufiger an, als Männer. Die Anrufer:innen kommen aus allen Altersgruppen. Durchschnittlich am häufigsten vertreten sind Menschen zwischen 50 und 65 Jahren.

Gründe für einen Anruf bei der Telefonseelsorge sind vielfältig

Der Bedarf an den Gesprächen mit der Telefonseelsorge ist gestiegen. "Das zu jeder Tages- und Nachtzeit jemand zuhört und unterstützt, hat sich immer mehr herumgesprochen“, sagt Tina Schwefer. Ablesen lässt sich das an der Statistik. Viele Menschen versuchten durchzukommen. Die Gründe für einen Anruf bei der Telefonseelsorge sind vielfältig.

Durch Wartelisten bei Psychologen, Therapeuten, Kliniken nutzten Betroffene die Telefonseelsorge zur Unterstützung. Gesellschaftliche Herausforderungen wie der Ukrainekrieg, Inflation, Armut, Pflege und Betreuung, Wohnungsnot etc. machen den Anrufenden Sorgen und Ängste, so die Leiterin der Telefonseelsorge Hochsauerland. Auch familiäre Beziehungen und Partnerschaftskonflikte beschäftigen die Anrufenden. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die Suizidprävention. "Sprechen hilft", sagt Tina Schwefer.

Neue Ausbildungskurs startet Mitte September

Zwar sei es in den letzten Wochen gelungen einige ehemalige Mitarbeiterinnen zu motivieren, wieder einzusteigen, so die Telefonseelsorge. Um die Erreichbarkeit rund um die Uhr sicherzustellen, bräuchte es aber noch mehr Ehrenamtliche. Deshalb läuft im Herbst wieder ein Ausbildungskurs bei der Diakonie Ruhr-Hellweg. Bis Ende August können sich Interessierte dafür bewerben. Angesprochen sind Menschen, die Belastbarkeit, Einfühlungsvermögen, eine gute Selbstwahrnehmung und Interesse an psychosozialen Themen mitbringen. Einsatzort ist die Telefonseelsorge Hochsauerland in Meschede.


In der Ausbildung lernen die Teilnehmenden unter anderem, wie sie ein Gespräch mit einem Ratsuchenden führen können, beschäftigen sich mit Möglichkeiten der Krisenintervention und vielem mehr. Eine berufliche Vorbildung ist für die Teilnahme nicht erforderlich, der flüssige Umgang mit Sprache jedoch Voraussetzung. Für die Aktiven bietet die Diakonie regelmäßig Fortbildungen, den Erfahrungsaustausch im Team und Supervision.

Der neue Ausbildungskurs fängt Mitte September 2023 an. Eine Anmeldung hierfür ist ab sofort bis zum 31. August möglich per E-Mail an: tschwefer@diakonie-ruhr-hellweg.de oder telefonisch unter (0 29 21) 36 20-140


Internet: www.diakonie-ruhr-hellweg.de

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