Sauerland: Stimmung in der Wirtschaft bleibt schlecht

IHK Hellweg-Sauerland stellt ihre Frühjahrs-Konjunkturumfrage vor. Viele Unternehmen bewerten ihre aktuelle Lage negativ, Erwartungen verbessern sich aber.

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Die Stimmung in vielen Unternehmen bei uns in der Region ist aktuell trüb, und die wirtschaftliche Lage wird eher negativ bewertet. Das hat die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage der IHK in Arnsberg gezeigt. 406 Unternehmen in der Region Hellweg/Sauerland haben sich daran beteiligt. Sie stehen laut IHK vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Ein positives Signal sind die Erwartungen der Firmen. Die haben sich im Vergleich mit der Umfrage zum Jahresbeginn verbessert. Industrie und Dienstleister blicken beispielsweise wieder etwas optimistischer in die Zukunft als vor einigen Monaten.

Viele Herausforderungen

Herausforderungen sind laut IHK u.a. die unsichere politische Lage und die geringe Kauflaune. Die Menschen sind zurückhaltend, wenn es um Neuanschaffungen und Restaurantbesuche geht. Besonders negativ wird die aktuelle Lage von Unternehmen im Groß- und Einzelhandel und in der Industrie bewertet. Die Industrie ist die wichtigste Branche bei uns.

Südwestfalen ist der führende Industriestandort in NRW und zählt zu den Top4-Industrieregionen in Deutschland. Bereits seit 2013 dokumentieren die drei südwestfälischen Industrie- und Handelskammern Arnsberg, Hagen und Siegen technologische Exzellenz und herausragende Leistungen auf dem Weltmarkt mit dem Siegel „Weltmarktführer in Südwestfalen“. 165 dieser Hidden Champions wurden im März ausgezeichnet. Laut NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur ist der Mittelstand das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.

Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Jörg Nolte sagt Südwestfalen ist deutschlandweit ein Top-Industriestandort. Hier sei man nach wie vor divers aufgestellt, die duale Ausbildung habe einen hohen Stellenwert, und es gebe eine hohe Ausbildungsquote. Außerdem seien viele Unternehmen nach wie vor in Familienhand.

Sorgen der Unternehmen

Sorgen machen vielen Unternehmen die geringe Inlandsnachfrage, die Arbeitskosten und der Fach- und Arbeitskräftemangel. Die Energiepreise sind ein wenig aus dem Fokus gerückt. Die eher negative Bewertung der eigenen Lage führt auch dazu, dass die meisten Firmen sich mit Investitionen zurückhalten. Nur 15 % der Firmen wollen Geld in die Hand nehmen. Das zeige die Unsicherheit in Bezug auf politische Rahmenbedingungen, so die IHK. Auch bei Neueinstellungen halten sich Firmen aktuell zurück.

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