Sauerland: Fahrschüler vor großen Herausforderungen

Als junger Sauerländer den Führerschein zu bekommen, wird immer schwieriger. Das geht aus einer Radio-Sauerland-Recherche bei Fahrschulen im HSK hervor. Im Sauer-/Siegerland ist 2023 jeder vierte Fahrschüler durch die Praxisfahrprüfung gefallen, so der TÜV. Bei der Theorie waren es rund 43 Prozent.

Ein Fahrlehrer gibt Anweisungen zum Einparken (Symbolbild).
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Damit liegt das Sauerland unter dem bundesweiten Durchschnitt. Deutschlandweit fällt nämlich jeder dritte Prüfling durch die Praxisprüfung. Trotzdem bestehen immer mehr Fahrschüler bei uns ihren Führerschein erst im zweiten oder dritten Versuch. Einer der Gründe dafür sei unter anderem das höhere Verkehrsaufkommen, so Milan Vucic von der Fahrschule Schnier und Voss in Meschede. „Ein immer höheres Verkehrsaufkommen überfordert viele Fahrschüler in schwierigen Situationen“, so Vucic. Viele Fahrschulen bei uns bereiten ihre Schüler deswegen mit Fahrsimulatoren auf die erste Fahrstunde vor, darunter auch Schnier und Voss in Meschede. „So kann vielen Fahrschülern die Angst vor den ersten Fahrstunden genommen werden“, heißt es. Auch in der Fahrschule von Friedel Thiele in Brilon steht ein Fahrsimulator. „So ein Gerät kostet zwar über 20.000 Euro, das Investment lohnt sich aber“, so Thiele.

Führerschein immer teurer

Wer im Sauerland einen Führerschein der Klasse B ablegen möchte, muss immer tiefer in die Tasche greifen. Gründe sind unter anderem gestiegene Kosten für Sprit und Verschleiß, so Friedel Thiele vom Fahrlehrerverband Westfalen. Außerdem müssen junge Sauerländer immer mehr Pflichtfahrstunden absolvieren. Wer seinen Führerschein der Klasse B erhalten möchte, muss aktuell laut Ausbildungsordnung 12 Sonderstunden absolvieren. Dazu gehören fünf Überlandfahrten, vier auf der Autobahn und drei bei Dunkelheit. Im Durchschnitt benötigen Fahrschüler mindestens 30 Fahrstunden, d. h. 15 Doppelstunden, so die deutsche Verkehrswacht. Trotzdem wird die Zahl der Schüler an Sauerländer Fahrschulen nicht weniger, so Friedel Thiele. „Wir bewegen uns seit Jahren auf einem ähnlichen Niveau“, so der Fahrlehrer.

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