Arnsberg: Regierungspräsident und IHK-Chef tauschen Ämter

Mit dem „Perspektivwechsel“ wollten beide die Aufgaben des jeweils anderen näher kennenlernen. Ziel ist eine engere Zusammenarbeit beider Behörden.


© IHK Arnsberg

Die Bezirksregierung Arnsberg und die Industrie- und Handelskammer Arnsberg, Hellweg-Sauerland sind zwei wichtige Impulsgeber und gestaltende Akteure in der Region Südwestfalen, heißt es in einer Mitteilung der Bezirksregierung. Die IHK Arnsberg hat als Interessenvertreterin von Industrie, Handel und Dienstleistungen ein hohes Interesse an der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit der Region. Die Bezirksregierung ist als Verwaltungsinstanz des Landes ebenso an einer nachhaltigen Entwicklung der Region interessiert. Beide betrachten ihre Aufgaben aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Wirtschaft einerseits und von Verwaltung und Politik andererseits.

Ein Tag in der Rolle des anderen

Die Chefs beider Häuser wollten den Blickwinkel des jeweils anderen konkret kennenlernen und haben daher am 18. April für einen Tag ihre Ämter getauscht. Regierungspräsident Heinrich Böckelühr hat an diesem Tag seinen Arbeitsort in die Industrie- und Handelskammer Arnsberg verlegt und IHK-Hauptgeschäftsführer Jörg Nolte ist in die Rolle des Regierungspräsidenten geschlüpft. Beide wollten durch diesen Perspektivwechsel persönlich erfahren und erleben, mit welchen Aufgaben, Herausforderungen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die IHK einerseits und die Bezirksregierung als Bündelungsbehörde des Landes andererseits, aber auch jeder persönlich in der täglichen Arbeit konfrontiert ist. Ziel des Regierungspräsidenten und des Hauptgeschäftsführers war es an diesem Tag, durch eine konkrete Erfahrung Verständnis für fachliche und politische Einschätzungen aber auch das konkrete Handeln der anderen Seite zu gewinnen, um auf diese Weise die weitere Zusammenarbeit effektiver und produktiver für die Region Südwestfalen zu gestalten.

Positives Fazit

Regierungspräsident Heinrich Böckelühr fasst seine Erfahrungen mit dem Ämtertausch zusammen: „Ein Perspektivwechsel ist eine nachhaltige und gewinnbringende Erfahrung. Die fachlichen und persönlichen Einschätzungen und Sichtweisen einer Industrie- und Handelskammer und ihres Hauptgeschäftsführers hautnah zu erleben, ermöglicht es mir, die Argumentationen und Handlungen besser nachvollziehen zu können, wenn es um rechtliche und bürokratische Vorgaben geht, deren Berücksichtigung eine Bezirksregierung einfordern muss. Hier kann die Bezirksregierung und der Regierungspräsident in Person auch als Hinweisgeber bei der Landesregierung tätig werden, wenn es darum geht Auswirkungen von gesetzlichen oder verwaltungstechnischen Bestimmungen auf die Betriebe in der Region zu verdeutlichen.“

IHK-Hauptgeschäftsführer Jörg Nolte: „Für einen Tag die Perspektive der Bezirksregierung und ihres Chefs einzunehmen war sehr aufschlussreich, denn normalerweise tritt die IHK mit Forderungen der Wirtschaft an die Verwaltung heran. Aber natürlich wird von dieser erwartet, einen Ausgleich zwischen unterschiedlichen politischen Interessen zu finden. Gleichzeitig muss sie die gesetzlichen Vorgaben einhalten und rechtliche Hürden nehmen. Von einem Bürokratieabbau profitiert also nicht nur die Wirtschaft. Besonders beeindruckt hat mich zudem die Vielfalt an Aufgaben der Bezirksregierung. Von den Kontrollen des Güterverkehrs bis zur Kampfmittelbeseitigung wird hier höchste Professionalität mit viel Leidenschaft für die Aufgaben verbunden.“

Regierungspräsident Heinrich Böckelühr und Hauptgeschäftsführer Jörg Nolte zogen am Ende dieses Tages eine eindeutig positive Bilanz und haben vereinbart zukünftig den persönlichen Austausch fortzusetzen.

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