Arnsberg: Meteorologe Sven Plöger bei Klimagespräch

Im Sauerland könnte die Zahl der Naturkatastrophen durch den Klimawandel weiter zunehmen. Das sagte der Fernsehmeteorologe Sven Plöger gestern Abend bei einem Klimagespräch in Arnsberg. Auch der Ausbau von nachhaltigen Energien und die Zukunft des Sauerländer-Wintersports waren in Arnsberg Thema.

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Vor allem die langen Dürreperioden und Dauerregen könnten in Zukunft häufiger vorkommen, so Plöger. Dadurch kommen auch weitere Hochwasser auf das Sauerland zu, vergleichbar mit der Hochwassersituation im vergangenen Jahr. Kurz vor Weihnachten hatten die Pegelstände einiger Sauerländer Flüsse fast das Dreifache ihres Normalwertes erreicht. Die Stadt Arnsberg bereite sich weiterhin auf eine mögliche Hochwasserlage vor, so Sebastian Marcel Witte. Er ist Klimaschutzbeauftragter der Stadt. „Arnsberger können mittlerweile online einsehen, inwieweit sie von einer möglichen Hochwasserlage betroffen sein könnten. Dafür haben wir den ‚Digitalen Zwilling‘ der Stadt Arnsberg ins Leben gerufen“. Auf der Seite ist ein 2-D Modell der Stadt zu sehen. Genauere Infos zu der genannten Seite findet ihr hier.

Nachhaltige Energien im HSK

Nachhaltige Energien wie Windkraftanlagen oder Photovoltaikanlagen sind ein wichtiger Faktor beim Klimaschutz. Vor allem beim Ausbau der Windenergie sieht Sven Plöger im Sauerland großes Potenzial. „Das Sauerland bietet vielerorts gute Flächen zur Energiegewinnung, dort könnte noch nachgeholfen werden“. Damit ein solcher Ausbau auch Akzeptanz unter den Bewohnern findet, müssen zusätzliche Anreize geschaffen werden, fordert Plöger. Als mögliche Lösung schlägt er Windparks mit Bürgerbeteiligung vor. „So können auch die Anwohner profitieren. Ein Windrad wird dann eher als Chance gesehen“, so Sven Plöger.

Bei einigen Sauerländer Firmen sind bereits nachhaltige Energien im Einsatz. Die Brauerei Veltins aus Meschede-Grevenstein verwendet unter anderem Photovoltaikanlagen. Die gewonnene Energie fließt in die Produktion. Auch der Bau von Windrädern ist bei Veltins ein Thema. Bis 2025 soll Windkraft für die eigene Produktion genutzt werden. Auch der Kettenhersteller KettenWulf aus Eslohe-Kückelheim denkt über ein Windrad für den eigenen Betrieb nach. Der Bau in der Nähe der Produktionsstätte war vor kurzem Thema im Esloher Haupt- und Finanzausschuss.

Zukunft des Sauerländer Wintersports

Bereits in der letzten Wintersportsaison fiel das Fazit der Wintersportarena Sauerland eher durchwachsen aus. Grund dafür war der Schneemangel. „Dieses Problem wird sich in Zukunft noch weiter verschärfen“, warnt Sven Plöger. Eine durchgehende Skisaison werde mit Fortschreiten des Klimawandels immer unwahrscheinlicher. „Wintersportregionen wie das Sauerland müssen jetzt nach Alternativen suchen“, so Plöger. Er sieht in dem Schneemangel aber auch eine Chance. „Das Sauerland kann in Zukunft zeigen, wie Tourismus auch unter den Folgen des Klimawandels gestaltet werden kann“, so Sven Plöger.

Einige Sauerländer Tourismusangebote sind nur im Sommer möglich. Dazu gehören die Sauerländer Bikeparks in Schmallenberg-Gellinghausen, Winterberg und Willingen. Für die Mountainbikesaison werden auch die Skilifte in Willingen und Winterberg umgerüstet.

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